Sag ja!

Kinostart: 17.03.96
1995

Kurzbeschreibung

Bei einem jungen, unabhängigen und erfolgverwöhnten Kinderarzt nistet sich eine pubertäre Göre ein, zwingt ihn sein Leben zu verändern, für sie zu sorgen und ihre Gehirnkrankheit zu behandeln.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Komödie
Regie:Alexandre Arcady
Länge:107 Minuten
Kinostart:17.03.1996
Verleih:Nil Film Art & Entertainment;
Produktion: New Light Films, London, New Light Films; TF1 Films Production; S.G.G.C.; Jiby Productions, in Zusammenarbeit mit Sofingerie 3/Cofimage 6/Canal Plus;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Eva, eine 12jährige Göre, bricht in das Leben des leichtfüßigen Kinderarztes Stéphane ein, der sie nach seiner Meinung noch nie vorher gesehen hat. Mit Lügen und Schummeleien versucht sie von Anfang an die Sympathie ihres Schwarms zu erwecken, der ihren raffinierten Unternehmungen teils hilflos gegenübersteht. Das Unverständnis des Mannes gegenüber dem Liebeswerben des kleinen Mädchens verändert sich im Laufe des Films vor allem auch, als er erfährt, daß sie an einer Krankheit leidet, die man "das kleine Leiden" nennt. Gepackt an seiner Verantwortung als Arzt versucht er, das Leben der kleinen Eva zu retten. Erfreulicherweise wird die notwendige Operation nicht dramatisch überhöht, sondern paßt sich in den Fluß der Handlung gut ein.

"Sag ja!" erscheint wie eine moderne Adaption des Märchens von "Cinderella", und die Inszenierung streut immer wieder Hinweise darauf ein, z.B. das Motiv des Schuhs auf der Treppe. Es gelingt der Regie, Rührseligkeit zu vermeiden, und für die Mehrheit des Bewertungsausschusses ist der Verlauf der Geschichte glaubwürdig. Eva ist im Grunde ein kleines Biest, das auch nicht vor Erpressungen zurückschreckt, gut gespielt von Julia Maraval. Daß Stéphane (Jean-Hugues Anglade) sein Leben nach kurzer Zeit vollständig ändert und sich Eva widmet, kann nachvollzogen werden, vor allem mit den leisen Hinweisen auf den an sich schwachen Charakter der Figur und dem großen Geschick, Konfrontationen aus dem Weg zu gehen, zusammen mit einem ausgeprägten Spieltrieb, der typische Junge im Mann.
Das natürlich dazugehörende Happy-End rundet den Spannungsbogen ab.
Eine schön entwickelte Geschichte, die gut unterhält, und nur in der Person des konkurrierenden Chirurgen Dr. Arnaud etwas zu dick aufgetragen wirkt. Für eine Minderheit des Bewertungsausschusses war weder der Handlungsverlauf glaubwürdig, noch überzeugten die Leistungen der beiden Hauptdarsteller.