Roter Drache

Kinostart: 31.10.02
2002
Filmplakat: Roter Drache

FBW-Pressetext

Brillant gemachter Horrorfilm, der die bekannten Gattungselemente und die Kultfigur Dr. Lecter zu atemloser Hochspannung mischt.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Thriller
Regie:Brett Ratner
Darsteller:Anthony Hopkins; Edward Norton; Ralph Fiennes
Drehbuch:Ted Tally
Weblinks:;
Länge:125 Minuten
Kinostart:31.10.2002
Verleih:Universal
Produktion: Universal International Films, Inc., Dino de Laurentiis Production;
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Es handelt sich um den dritten Film von dem und um den kannibalistischen Serienmörder Hannibal Lecter, der wieder von Anthony Hopkins gespielt wird. Die nun erzählten Episoden bilden die Vorgeschichte zu den Ereignissen im Film „Das Schweigen der Lämmer“.

Es handelt sich um einen routiniert erzählten Film, der herkömmliche Erzählmuster aufgreift und bei etlichen Wendungen vorhersehbar ist. Unzweifelhaft erfüllt die Produktion hohe Standards in allen Bereichen von Technik und Gestaltung. Vom üblichen Schema weichen jedoch die eindrucksvollen darstellerischen Leistungen ab, zumal von Emily Watson als blinder Geliebter des „Monstrums“, die nicht weiß, jedoch ahnt, auf wen sie sich da eingelassen hat, und vor allem von Ralph Fiennes als „Ungeheuer“, der die tiefen und prägenden Verletzungen der Jugendzeit als Ursprung seiner Schizophrenie (er handelt gespalten wie Norman Bates in Hitchcocks „Psycho“) und seines verbrecherischen Tuns zu erkennen gibt: Es ist ein auffällig leiser und auf Anhieb melancholisch wirkender Täter, den das Publikum hier kennenlernt. Auch die weiteren Darsteller (Harvey Keitel, Anthony Hopkins, Edward Norton) erfüllen ihre Rollen mit viel Intensität, wenngleich ihnen weder allzu große Aufgaben noch viel Handlungsspielraum zugestanden wird.

Der Film „funktioniert“ in seinem Genre, ohne - nach Auffassung des Bewertungsausschusses - die Vorgängerproduktionen zu übertreffen. An diesem Eindruck ist wohl auch schuld, daß bei vielen, nicht allen Drehpunkten der Handlung die Horroreffekte überwiegen und die Psychologie des Grauens, die auch langsame Entwicklungen braucht, allzu rasch in den Hintergrund gedrängt wird.