Rosen, Dornen und Träume

Kurzbeschreibung

Reportage über das "Haus der Veteranen der Bühne" in St. Petersburg und seine hochbetagten Bewohner.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm; Kurzfilm
Regie:Tatiana Yankina; Ralf Brings
Drehbuch:Tatiana Yankina; Ralf Brings
Länge:73 Minuten
Produktion: Peter Stockhaus Filmproduktion GmbH Peter Stockhaus

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Das „Haus der Veteranen der Bühne“ im russischen St. Petersburg. 95 Schauspielerinnen und Schauspieler, Sängerinnen und Sänger, Regisseure, Tänzerinnen, Kabarettisten und Künstler verbringen in diesem außergewöhnlichen Altenheim ihren Lebensabend. Die dokumentarische Kamera bewegt sich munter unter ihnen, sammelt Impressionen und Begegnungen. Die Räume und Zimmer, Gänge und Stadtansichten sind schön, das berühmte sonnenklare St. Petersburger Licht und der frühe Schnee im noch grünen Park helfen nach Kräften mit. So gelingt manch ästhetische Einstellung, und die Menschen sind allesamt interessant.

Die filmische Annäherung an die Bühnenveteranen und ehemaligen „Giganten“ fällt jedoch unterschiedlich dicht aus. Mancher hält sich das Filmteam mit Deklamieren und Schwadronieren vom Leib. Zuwenig tief schürfen die biografischen Einsprengsel, der Begriff Kulturpolitik fällt so gut wie nicht, und offen bleibt auch zum Beispiel, was das Kabarett zur Zeit Chruschtschows durfte und was nicht. Die alten Künstler klagen zwar öfter über den allgemeinen Sittenverfall und das Fernsehen, aber Anschaulichkeit erfährt das kaum. So wirkt der Film mehr wie eine Reportage als ein Porträtfilm, erreicht leider nicht die Dichte, für die der Schweizer Filmregisseur Daniel Schmid mit seiner „Villa Tosca“ über ein Künstleraltersheim in Mailand den Maßstab gesetzt hat.