Romy, ich bin krank
Kurzbeschreibung
Der Fotograf Jürgen Vollmer war befreundet mit den Beatles, hing im Kaiserkeller ab, fotografierte sie und schnitt ihnen die Haare. Er kehrte dem engen Hamburg der 60er Jahre den Rücken und kam nach Stationen in Paris, New York und Hollywood vor einigen Jahren in die Hansestadt zurück.Filminfos
Gattung: | Dokumentarfilm; Kurzfilm |
---|---|
Regie: | Andreas Grützner |
Drehbuch: | Andreas Grützner |
Kamera: | Frank Freiberg |
Schnitt: | Andreas Grützner |
Länge: | 14 Minuten |
Produktion: | Andreas Grützner |
Förderer: | FFHSH |
Jury-Begründung
Im Mittelpunkt steht der renommierte Fotograf Jürgen Vollmer, Jahrgang 1939, der vor allem in den sechziger Jahren durch seine Bilder der Beatles berühmt geworden ist. Die Pilzköpfe verdanken ihm auch ihre Frisur, die nicht unerheblich zu ihrem Ruhm beigetragen hat. Mit Hilfe von Fotos und auch mit Animationsszenen in Schwarz-Weiß werden wichtige Momente im Leben des heute nicht mehr als Fotograf tätigen Vollmer aufgelistet. Thematisiert wird auch seine Soziophobie, die dazu führte, dass er allzu persönliche Kontakte zu Menschen scheute, selbst zu Stars wie Romy Schneider, einer seiner liebsten weiblichen Stars für Fotografien. Der Titel des Films deutet auf ein solches Erlebnis mit der Schauspielerin hin. Um was es in diesem intensiven Kurzporträt jedoch vor allem geht, ist Vollmers Arbeits-Credo, dass er den „Rock ‚n’ Roll visualisieren“ wollte, dass „es dabei letztlich immer nur um Sex ging, was aber schwer zu gestalten war“. Neben den Fotografien und Animationsszenen, die an die Beatles-Filme aus jener Zeit erinnern, kommt vor allem Vollmer selbst zur Sprache, der einige berufliche, aber auch private Meilensteine aus seinem Leben erzählt. Dabei erfährt man einiges über den Mann „hinter den Bildern“, untermalt ist das zudem mit einer sehr stimmigen Musikauswahl.Irritierend an dem Kurzporträt ist allerdings der Titel, da es hier eher nicht um Romy geht, sondern eben um Vollmer und seine Vision über die Bedeutung von Fotografie als besondere Kunstform. Auch sind die eingestreuten Animationsszenen insgesamt ein wenig zu lang geraten, was zu einigen Brüchen in der Stringenz führt. Dennoch möchte man gerne mehr über diesen Mann erfahren, der heute sein Wissen an Nachwuchsfotografen weiterreicht und mit humorvoller Nostalgie auf die goldene Zeit der Halbstarken und des Rock’n Roll zurückblickt.