Riff-Raff

Kinostart: 31.12.91
1991
Filmplakat: Riff-Raff

Kurzbeschreibung

Sozial engagierte Geschichte um eine Gruppe von Bauhilfsarbeitern, die ein ehemaliges Hospiz in Luxuswohnungen umwandeln sollen und dabei wie rchtlose Sklaven behandelt werden.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Tragikomödie
Regie:Ken Loach
Darsteller:Robert Carlyle; Emer McCourt; Jimmy Coleman; Ricky Tomlinson
Drehbuch:Bill Jesse
Kamera:Barry Ackroyd
Schnitt:Jonathan Morris
Musik:Stewart Copeland
Länge:96 Minuten
Kinostart:31.12.1991
Verleih:Impuls Filmverleih
Produktion: Parallax Pictures Corporation für Channel Four Television, London, Parallax Pictures Corporation für Channel Four Television
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Mit erfrischendem Witz, lebensnahen Dialogen, Sinn für Menschen und Atmosphäre erzählt Ken Loach in seinem jüngsten Film von einem zusammengewürfelten Bautrupp, der irgendwo in London ein ehemaliges Krankenhaus in einen Block mit Luxuswohnungen für Yuppies und Reiche aus dem Orient ummodeln soll. Die Baugesellschaft stellt sich dabei als Sinnbild der spätkapitalistischen Ausbeutung der Arbeiterklasse heraus; die Bauarbeiter, ein Gemisch aus Farbigen und Weißen, aus Hilfsarbeitern, Ex-Knastbrüdern und Gewerkschaftlern, treten an zum "letzten Gefecht" in der Spät-Ära Thatcher. Aber nicht nur erheiternde Szenen werden gezeigt, sondern auch Probleme einer Generation, die zwischen Arbeitslosigkeit und Träumen von einem besseren Leben hin- und herschwanken, zwischen Apathie und Lebenshunger. Loachs Komödie ist auch eine Tragödie, aber mit so viel Feinsinn in Szene gesetzt, dass sich Melodrama, Humor - auch gallenbitterer schwarzer Humor - und Realität immer die Balance halten.

Das höchste Prädikat wurde auch vergeben wegen der guten Kameraarbeit, des Schnitts, der darstellerischen Leistungen und der stimmigen Geschichte mit Herz und Schnauze, die in der Tradition des neueren englischen Kinos (free cinema) steht.