Regenbogenengel

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Regenbogenengel ist ein Kurzfilm über ein beängstigendes Symptom unserer Gegenwart: die anwachsende Zahl der Suizide unter Jugendlichen.

Bemerkenswert, wie die junge Regisseurin und Autorin eine so ganz andere Umsetzung dieses Themas versucht – ohne didaktischen Zeigefinger, aber auch ohne eine dokumentarische Auseinandersetzung. Anna Kasten glückt eine märchenhaft-poetische Verfremdung.

Patrick, ein Opfer von Jugendgewalt, erzählt seinem 4jährigen Bruder die Geschichte von der „Regenbogenhaut“, als dieser die Misshandlungsspuren an seinem Körper entdeckt. Diese sei ein Zeichen dafür, dass er die Welt verlassen muss.

Verlassen als Regenbogenengel, der seine Flügel beim Sturz ausbreitet.

Die Jury sieht diese Verfremdung durchaus als Gratwanderung, nicht ohne Risiken, was die psychologische Glaubwürdigkeit betrifft. Sie hält aber einstimmig die Intention und die filmische Umsetzung der Autorin für einen wertvollen und sehr sehenswerten Beitrag zu diesem komplexen Themenbereich.