Recognition Now!
Kurzbeschreibung
Vier hochqualifizierte Emigranten und ihr Schicksal der Nicht-Anerkennung ihrer Ausbildung in Deutschland.Filminfos
Gattung: | Kurzfilm |
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Regie: | Martin Pfeil |
Darsteller: | Joe Agyemang; Lamia Al Balwa; Al-Regeb; Valdez |
Drehbuch: | Martin Pfeil |
Länge: | 4 Minuten |
Produktion: | Tür an Tür Integrationsprojekte GmbH |
Jury-Begründung
Vier Menschen, vier Hintergründe - eine Gemeinsamkeit: Seit sie nach Deutschland gekommen sind, arbeiten sie in Gelegenheits- und Aushilfsjobs. In ihren Heimatländern Irak, Ghana und Kuba waren sie Lehrerin, Musikdozent, Psychologe und Chef eines Bauunternehmens. Allesamt hochqualifizierte Kräfte, doch ihre Ausbildung ist seit der Emigration nichts mehr wert. Sie wird in Deutschland nicht anerkannt, und so fristen die vier Personen ein Dasein als Dönerbudenaushilfe, Putzkraft oder Lagerarbeiter.In vier einminütigen Spots wird der berufliche Werdegang der Betroffenen erzählt. Die Filmemacher beweisen hier, was in einer Minute an Kraft und Präsenz möglich ist. Zu diesem Zweck teilen sie den Bildschirm in vier Fenster, in denen die Gesichter der Personen sowie Assoziationen und Illustrationen zum Gesagten gezeigt werden, untermalt von typischer Musik ihres Heimatlandes. Das ist prägnant, schlicht und mehrdeutig zugleich. Es erinnert uns an das zerbrochene Leben, dessen Teile vorerst nicht ineinander greifen. Es suggeriert das Voranschreiten eines Uhrzeigers, also die Unwiederbringlichkeit der verstreichenden Lebenszeit. Und ruft zugleich die Hoffnung aus, das Leben werde sich dann doch noch zum Kreis schließen, der eigene Gestaltungswille die auseinanderstrebenden Lebensteile zur Biografie einen.
Dem Film gelingt es, mit einfachsten filmischen Mitteln ein intensives Gefühl zu wecken. Er ermöglicht eine ergebnisoffene Auseinandersetzung mit der bestehenden, nicht immer vorurteilsfreien Meinung des Betrachters. Das Ziel der Kampagne, Aufmerksamkeit und Aufhorchen zu erregen ist trotz unspektakulärer Mittel garantiert. Recognition Now! - eine Initiative zur Anerkennung von Bildungs- und Berufsabschlüssen von Migrantinnen und Migranten, hat einen wirkungsvollen Film mit einer wichtigen hochaktuellen Botschaft produziert.