Rebel's Art

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Eine positive Überraschung ist diese kurze, lakonische Szenenfolge aus dem Leben des türkischen Jugendlichen Samir. Ist doch dieser Kurzfilm von Markus Wentlandt praktisch ohne Budget entstanden und sind seine Protagonisten bislang ohne Filmerfahrung gewesen. Doch machten ökonomische Zwänge hier nicht mutlos, sondern inspirierten die Beteiligten zu einer solidarischen Kraftprobe, um ein Stück Lebenswirklichkeit filmisch zu formen.

Das Resultat kann trotz einiger klischeehafter Szenen insgesamt überzeugen. Vor allem immer dann, wenn der Film sich voll und ganz auf seine Hauptfigur konzentriert und charakteristische Szenen seines Alltags skizziert. Die Stationen dieses Alltags sind konzentriert auf das Wesentliche ohne überflüssige und ausschmückende Beigaben. Askese und Authentizität als Stilprinzip.

Ein Junge ohne echte Zukunftsperspektive in dieser Gesellschaft, sein Leben erfüllt von Frust. Immer wieder ist er Opfer einer Ausgrenzungspraxis. Die Spraydose wird für ihn zum Instrument einer Selbstbestätigung, zur Frustbewältigung, zum Ventil. Er rebelliert damit gegen ein Dasein in Hoffnungslosigkeit, umstellt von Misstrauen und Gleichgültigkeit.

Trotz aller deprimierender Szenen endet der Film nicht in der totalen Tristesse. Am Ende blitzt ein Funke Hoffnung auf.