Radio Rock Revolution
FBW-Pressetext
Zwar schreibt England in den 60er Jahren Rock-Geschichte, doch davon will die BBC nichts hören, weshalb die britischen Fans des Rock’n’Roll auf Piratensender angewiesen sind. Die Crème de la Crème der Piraten-DJs sendet direkt aus der Nordsee, wo sie auf ihrem Sendeboot Radio Rock die restriktiven Regierungsvorschriften zu umschiffen versucht. Doch das ist dem Parlament ein Dorn im Auge... In seiner neuen Komödie lässt Tatsächlich Liebe-Regisseur Richard Curtis ein großartiges, internationales Star-Ensemble gut gelaunt über die Leinwand rocken und bietet dabei einen herrlich überzeichneten Einblick in die Hoch-Zeit dynamischer Radio-Moderation. Die wunderbar skurrilen Figuren werden nur noch von dem mitreißenden Soundtrack übertroffen, dessen gelungenes Potpourri keinen Rock-Interpreten der 60er missen lässt.Filminfos
Kategorie: | Spielfilm |
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Gattung: | Komödie |
Regie: | Richard Curtis |
Darsteller: | Emma Thompson; Philip Seymour Hoffman; Bill Nighy; Gemma Arterton |
Drehbuch: | Richard Curtis |
Weblinks: | ; |
Länge: | 135 Minuten |
Kinostart: | 16.04.2009 |
VÖ-Datum: | 27.08.2009 |
Verleih: | Universal |
Produktion: | Working Title Films, Medienproduktion Prometheus Filmgesellschaft, Portobello Studios, Tightrope Pictures |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Dies ist einmal eine andere Art von Piratenfilm. Hier werden jene Piratensender besungen, die in den späten sechziger Jahren in guter britischer Tradition das Meer eroberten und für die meist jungen Hörer den ganzen Tag über jene Pop- und Rockmusik spielten, die die steife Tante BBC immer noch verpönte, obwohl sie längst zum britischen Exportartikel Nummer Eins geworden war.Regisseur Richard Curtis fächert seine Episoden zwar ein wenig zu breit, so dass sein Boot mit wenig dramaturgischer Strömung kreuzt, aber dafür bietet er einen grandiosen und oft sehr komischen Querschnitt der Moden, Lebensstile und Attitüden jener Jahre, in denen die wahre, hochkapitalistische Kulturrevolution stattfand. Der schwimmende Radiosender ist bevölkert mit einer Vielzahl von Figuren, die jeweils für exemplarische Typen dieser Gegenkultur stehen: da gibt es den maulfaulen Jim-Morrison-Verschnitt mit dem (für alle anderen Männer unerklärlichen) Sexappeal, den in sich versunkenen Hippie, der lieber stirbt, als dass er seine Lieblingsplatten zurücklässt, sowie den hippen Discjockey aus den USA und seinen englischen Gegenpart, die ständig Duelle ausfechten, um zu bestimmen, wer von ihnen der Coolste ist. Mit solch grandiosen Charakterschauspielern wie Rhys Ifans, Bill Nighy, Ryhs Darby und dem US-Import Philip Seymour Hoffman konnte Curtis hier aus den Vollen schöpfen und Kenneth Branagh gibt den konservativen Erzbürokraten so dämonisch geifernd, dass der Unterhaltungswert immens ist.
Weil die einzelnen Figuren so genau definiert und in der Popmythologie verankert sind, hat der Zuschauer im Gegensatz zu vielen anderen Ensemblefilmen keine Schwierigkeiten, sich in diesem Mikrokosmos zurechtzufinden. Zudem wirken die liebevoll, detailtreue Ausstattung, Kostüme, Kosmetik und (vielleicht am wichtigsten) die Frisuren so authentisch, dass der Film intensiv die Stimmung diese Ära heraufbeschwört. Diesen Stärken auf der Bildebene entspricht die Tonspur, die nichts Geringeres bietet als den Soundtrack von 1966. Zu jeder Situation, jeder Stimmung erklingt da der genau passende Song und dadurch wird diese Hommage an die Rockrebellen von einst perfektioniert.