Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Auf dem dreigeteilten Filmbild ist es möglich, dass drei Kinder in Tokio, Warschau und Buenos Aires sich gegenseitig durch die Wände ihrer Zimmer hören, aufeinander reagieren und schließlich sogar ein Tischtennisball von einem Kind zum nächsten wandert. Mit ihren alltäglichen Geräuschen, mit dem Ratschen eines Reißverschlusses, dem Quietschen eines Bettes oder dem Klicken des Tischtennisballs auf dem Boden erzeugen sie zusammen kleine Musikstücke, die durch geschickte Schnitte und Repetitionen auf der Tonspur entstehen. „Quietsch“ wirkt wie eine spielerische Metapher auf das mediale, globale Dorf, in dem überall auf der Erde die gleiche Musik gehört wird und die Menschen aus fernsten Ländern via Internet einander zumindest virtuell nahe kommen. Der Kurzfilm, Teil einer größeren Videoinstallation, ist dabei zudem so erfindungsreich konzipiert und bildnerisch gelungen umgesetzt, dass man ihn auch einfach als einen verblüffenden und eigenständigen Film genießen kann.