FBW-Pressetext

Er zählt einfach alles. Die Wolken am Himmel, die Stunden in der Sonne, die (fast) unendlichen Möglichkeiten, die ihm noch bleiben. Doch je länger er wartet, desto kleiner werden die Zahlen. Bis am Ende alles auf die Null herausläuft. Oder gewinnt doch die Eins? In seinem Kurzanimationsfilm QUANTUM durchspielt der Filmemacher Stefan Vogt auf originelle Weise das Prinzip der Quantifizierbarkeit der Dinge. Doch unter der Oberfläche der kreativen Bildeinfälle, die Vogt immer wieder in seine unkompliziert gehaltene Animation einbaut, blitzt auch Tiefgang und ein philosophischer Gedanke durch: Denn QUANTUM ist nicht nur ein Film über Zahlen. Sondern auch über die Zeit und das Altern. Ein unterhaltsamer Kurzfilm mit Augenzwinkern und Tiefgang.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Stefan Vogt
Drehbuch:Stefan Vogt
Schnitt:Stefan Vogt
Länge:5 Minuten
Produktion: Lukas Thiele Filmproduktion Lukas Thiele
Förderer:FFA; HessenFilm und Medien

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Protagonist des Kurzfilms QUANTUM zählt alles. Er nimmt nur das wahr, was quantifizierbar ist, und Stefan Vogt macht dies deutlich, indem er den Rahmen seines Bildes so einteilt, dass rechts oben, wie in der Denkblase eines Comics, jeweils das Gezählte und dessen Zahl gezeigt wird. Dies ist ein originelles und reizvolles Gestaltungsmittel, in dessen Rahmen auch davon erzählt werden kann, wie dieser Mann älter wird, und mit den nachlassenden Möglichkeiten und Kräften seines Lebens auch die Zahlen wieder kleiner werden. Die betont einfache Animation lenkt den Blick auf das Wesentliche, und der Film ist auch deshalb so kurzweilig, weil hier mit großer Spielfreude Zählbares präsentiert wird. Schritte, Ameisen, Haare, Wolken – immer ist es eine Überraschung, was als nächstes gezählt wird. Bis sich am Schluss dann die Frage nach Eins oder Null, also Leben oder Tod stellt. Und hier zeigt sich nach Meinung der Jury die einzige Schwäche des Films, denn der Perspektivwechsel am Schluss wirkt wie ein Zurückschrecken vor der letzten Konsequenz, denn auf uns alle warte die große Null am Ende. Und wer applaudiert da dem namenlos bleibenden Protagonisten? Die Gruppe von Menschen wirkt ein wenig wie ein Filmteam, das nach der letzten Klappe in Jubel ausbricht. Auch die Jury des Hauptausschusses sieht den Schluss als eine dramaturgische Schwäche, und deshalb schließt sie sich dem Urteil der ersten Jury an. Gerne aber bestätigt sie die Auszeichnung des Films mit dem Prädikat „wertvoll“.