Pura vida

Kurzbeschreibung

Ein "politischer" Journalist fährt nach Costa Rica um übder den Konflikt zwischen Nicaragua und Costa Rica zu berichten. Da er ein paar Tage Zeit hat, fährt er an die Atlantikküste und lernt dort Menschen kennen, denen er normalerweise beruflich nicht begegnet.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Karl Schedereit; Bodo Kessler
Drehbuch:Karl Schedereit; Bodo Kessler
Kamera:Bodo Kessler; Jan Botke
Schnitt:Bettina Lewertoff
Länge:88 Minuten
Produktion:

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein Journalist, der den Auftrag hat, für seine Zeitung über die Situation an der Grenze zwischen Costa Rica und Nicaragua zu berichten, muss infolge plötzlich neu aufgeflammter Kampfhandlungen eine unfreiwillige Pause einlegen. Er nutzt sie, um sozusagen en passant Land und Leute kennenzulernen. Das ist die Ausgangslage, natürlich eine kontruierte Ausgangslage, des Films- Dieser formale Ansatz ist vielversprechend, aber die Erwartungen werden teilweise enttäuscht, weil die Fragen, die der Journalist stellt auch die Antworten, die er findet, oberflächlich bleiben. Die Selbstreflexion dringt ebenfalls nicht tief genug und ist zudem nicht ohne Eitelkeit.
Dadurch, dass der Autor selbst als Journalist im Film erscheint, verliert dieser auf weite Strecke seinen dokumentarischen Charakter und wirkt inszeniert. Damit aber büßt er nach Meinung der Mehrheit der Ausschussmitglieder teilweise seine Aufrichtigkeit ein. Von diesen ins Grundsätzliche zielenden Überlegungen und Einwänden abgesehen, war der Ausschuss sich aber darüber einig, dass durch die Spielfigur des Autor-Journalisten die einzelnen Stationen der Reise durch das Land zusammengehalten werden. Diese Verknüpfung ist ebenso wie der Bogenschlag vom Ausgangspunkt bis zum Ende - in beiden Fällen das kriegerische Geschehen in Nicaragua - durchaus plausibel. Im Gegensatz zu dem problematischen Kommentar- Teil des Films fand die eindrucksvolle Folge der informativen Bilder die einhellige Zustimmung des Ausschusses.