Prêt-à-porter

Kinostart: 23.03.95
1994
Filmplakat: Prêt-à-porter

Kurzbeschreibung

Eine eitle, selbstgefällige, dekadente und intrigante "Kunstszene" versammelt sich alljährlich in Paris zum großen Modezirkus, der richtungsweisend sein soll und medial entsprechend ausgeschlatet wird.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm
Regie:Robert Altman
Darsteller:Tim Robbins; Julia Roberts; Kim Basinger; Sophia Loren; Marcello Mastroianni
Drehbuch:Robert Altman; Barbara Schulgasser
Kamera:Jean Lépine; Pierre Mignot
Schnitt:Geraldine Peroni
Musik:Michel Legrand
Länge:133 Minuten
Kinostart:23.03.1995
Verleih:Senator
Produktion: Miramax Films Corporation
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Hollywoods unübertreffliches Spötter-As Robert Altman hat sich auf europäisches Terrain begeben, um vor dem Hintergrund der alljährlichen Prêt-à-porter-Woche in Paris, wo alle berühmten Designer/Modeschöpfer der Welt ihre neuesten Kreationen vorstellen, zu seinen sarkastischen Rundumschlägen auszuholen. Gnadenlos decouvriert er den Jahrmarkt der Eitelkeiten, die Kleinkriege zwischen den in der Modebrance tätigen Menschen: Journalisten, Models, Creative, Stars und Sternchen, Abstauber und Trittbrettfahrer.

Nahezu eine Hundertschaft der berühmtesten Stars aus der Film-, Show- und Modewelt vereinigten sich unter Altmans genialer Regie zu einem fast unglaublichen Reigen. Hier einzelne herauszuheben, wäre fast ungerecht - sie alle bringen profihaft ihr Bestes. Trotzdem verdienen Kim Basinger als allgegenwärtige Star-TV-Reporterin, Marcello Mastroianni, Sophia Loren, Anouk Aimée, Tim Robbins und Julia Roberts besondere Erwähnung. Altman schafft es wieder - wie schon in "The Player" und "Short Cuts" - eine Fülle von einzelnen Geschichten über Liebe, Eifersucht, Betrug, Verrat und Tod über die Länge des Films dem Zuschauer präsent zu halten. Personen, einmal eingeführt, tauchen mit Sicherheit immer wieder erkennbar aus dem Chaos des Moderummels auf. Faszinierend, mit welchem Rhythmus - dem Tempo der Models auf den Laufstegen angepasst - kunstvoll und mit sicherem Schnitt die Szenen aneinandergefügt sind. Und alle sind in ständiger Bewegung.

Prêt-à-porter ist nicht nur ein satirischer Blick in die Welt der Mode. Er beleutet ebenso bissig die allgegenwärtige Medienwelt: Fotografen, Journalisten und Reporter sind immer und überall in Legionen an der Arbeit. An jeder Ecke und in jedem Zimmer laufen non stop die TV-Geräte. Die drei Star-Vertreterinnen der großen Modejournale sind bereit, ihre Selbstachtung zu opfern, um ans Ziel zu gelangen. Ein Sportreporter verlässt während der Modewoche nicht mal sein Zimmer. Via TV informiert er sich über einen mysteriösen Mord und erledigt seine Aufgabe als Berichterstatter, ohne jemals am Ort des Geschehens gewesen zu sein ...

Schon selbstverständlich bei Altman, dass nach einem grandiosen Drehbuch unter seiner Regie und mit sicherer inszenatorischer Hand der Film zum perfekten Meisterstück in allen Belangen wurde, das dem Beschauer großes und intelligentes Kinovergnügen bereitet.