Politische Landschaft
Kurzbeschreibung
Vor mehr als 60 Jahren in einem (ostdeutschen) Wald gepflanztes Hakenkreuz wird zum Anlaß genommen, über deutsche Sprache und Befindlichkeit zu reflektieren.Filminfos
Kategorie: | Kurzfilm |
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Gattung: | Dokumentarfilm |
Regie: | Niels Bolbrinker; Kerstin Stutterheim |
Länge: | 14 Minuten |
Produktion: | Jaspic-Film, Kerstin Stutterheim & Niels Bolbrinker, Berlin, Jaspic-Film, Kerstin Stutterheim & Niels Bolbrinker, Berlin |
Jury-Begründung
Der Bewertungsausschuß hat dem Film mit 3:2 Stimmen das Prädikat "wertvoll" erteilt.Der Film löste eine heftige Diskussion im Bewertungsausschuß aus. Viele seiner Teile regen zum Widerspruch an, im Grunde aber setzte sich der Bewertungsausschuß mit der Dramaturgie auseinander. Die Mehrheit des Ausschusses akzeptiert die Vorgehensweise, zunächst das Hakenkreuz in den Seelen und Gewissen der Dorfbewohner aufzudecken, um es dann später in seiner wirklichen Form im Forst zu zeigen, wo es vor etwa 60 Jahren durch die Auswahl einer anderen Baumsorte gepflanzt wurde.
Für die Mehrheit des Ausschusses ist es ein spannendes Puzzle, das man langsam zusammensetzt. Man ahnt zunächst nur das Geheimnis, das man vom Erdboden aus nicht sehen kann, und man braucht lange, bis man sicher ist, um was es sich handelt. Lange Zeit wird im Ausschuß über die Verharmlosung Hitlers in der Ballade von Arkadien am Anfang und Ende des Films diskutiert. Sie erscheint manchem nicht akzeptabel, wird aber verständlich, wenn man die Verharmlosung des in den Wald gepflanzten Hakenkreuzes durch die Dorfbewohner begreift.
Für die Minderheit des Ausschusses hätte das Thema viel mehr kabarettistisch, satirisch aufgearbeitet werden müssen und nicht zunächst den Anschein erwecken dürfen, es handele sich um einen Luftvermessungs-Film. Sie findet, daß dieses Thema verschenkt sei, weil es dramaturgisch falsch gewichtet wäre.
Im Entwurf gezeichnet:
Jochimsen
(Hanno Jochimsen)
Vorsitzender
Als Beisitzer haben an der Begutachtung mitgewirkt:
Heinrich Armborst
Hans Borgelt
Linde Fröhlich
Hans-Georg Sawatzki