Poem - Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

19 mehr oder weniger bekannte deutsche Gedichte aus unterschiedlichen Zeiten in 19 formal nicht miteinander vergleichbaren Inszenierungen.
Der Ausschuß zeigt sich sehr beeindruckt von der Leistung, ein solches Vorhaben vermutlich jenseits aller kommerziellen Erfolgschancen ohne öffentliche Fördermittel realisieren zu können. Diese Begeisterung für das Projekt übertrug sich in unterschiedlichen Episoden auf die einzelnen Ausschußmitglieder und verdeutlicht das Problem, dem sie sich gegenüber sahen. Wo hört Kunsthandwerk auf und beginnt Kunst, wird der gesamte Film vom Willen zur Kunst geprägt oder sind mit den einzelnen Episoden kleine Kunststücke entstanden, die sich zu einem großen Gesamtwerk zusammenfügen? Ist Lyrik schon ein schwer zu bewertendes Gebiet, so ist dies bei der filmisch interpretierten Lyrik noch ungleich schwieriger, da man sich immer wieder von der persönlichen Vorliebe und Aversion einzelnen Gedichten und Inszenierungen gegenüber frei machen muß.
Das sehr hohe rezitative und inszenatorische Niveau einzelner Episoden wird leider nicht in allen erreicht, was für ein höheres Prädikat jedoch notwendig gewesen wäre. Auch die Rahmenhandlung (Tibet) konnte vom Ausschuß letztlich nicht gedeutet werden.
Der Ausschuß anerkennt die hohe Leistung der Filmemacher, über die rezitierten Gedichte hinaus neue Werke von hohem Wert geschaffen zu haben.