Pizzicata
Kurzbeschreibung
Süditalien 1943: Abgeschossener amerikanischer Soldat mit italienischer Abstammung wird von einer Bauernfamilie versteckt und verliebt sich in die Tochter, die dem Sohn des Patrone versprochen ist.Filminfos
Kategorie: | Spielfilm |
---|---|
Gattung: | Drama |
Regie: | Edoardo Winspeare |
Länge: | 94 Minuten |
Kinostart: | 24.09.1997 |
Verleih: | HFF München |
Produktion: | Bundesbeauftragte für Kultur*, Horres Film & TV Produktion; Hochschule für Fernsehen und Film; SDR: Classic Srl; |
FSK: | 0 |
Jury-Begründung
Dieser Hochschulfilm macht aus der finanziellen Not eine Tugend karger Erzählweise. Knapp und präzise wird der Zuschauer in die Handlung und in die archaische Welt süditalienischen Land- und Familienlebens im Jahr 1943 eingeführt. Ebenso knapp und präzise wird der Hintergrund der Geschichte angedeutet: Die traditionelle Familienstruktur, die Armut der Bevölkerung, die Leiden des Krieges und der Liebe.Die Schönheit der Bilder steht nur scheinbar im Gegensatz zur sichtbaren Armut. Hier hält der Film fein die Balance und gleitet nicht in das Genre des verklärenden Heimatfilms ab. Die lakonische Erzählweise hält den Zuschauer auf Abstand, erlaubt ihm aber zugleich einen Blick in die Strukturen und Probleme der noch von alters her festgefügten Gesellschaft.
Der Zuschauer erfährt, daß diese Menschen sich nicht verbal auseinandersetzen, sondern ihre Freuden und Leiden durch Musik und Tanz ausdrücken und bewältigen. Wie die Pizzica für Annäherung, der Messertanz für Auseinandersetzung und die Tarantella für Besessenheit steht, wird im Film glaubhaft gestaltet.
In der Diskussion wurde der ästhetisch-museale Charakter einiger Bilder (Regie und Lichtführung) bemängelt.