Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt

Kinostart: 24.05.07
2007
Filmplakat: Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt

FBW-Pressetext

Dieser dritte Teil ist keine billige Butterfahrt. Die Filmemacher haben sich nicht auf ihrem Welterfolg ausgeruht, sondern haben sich mächtig in die Ruder gelegt und kräftig in die kreativen Segel gepustet. Es gibt große Kino-Momente, pure Posie, große Gefühle und schatzkistenweise Intrigen. Mit all den Figuren und emotionalen Konflikten erreicht die Piraten-Saga nun eine inhaltliche Komplexität, die es an Verästelungen und Interpretationsmöglichkeiten mit dem „Star Wars“-Zyklus aufnehmen kann. Diesen Monumentalfilm muss man unbedingt im Kino sehen.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Fantasy
Regie:Gore Verbinski
Darsteller:Geoffrey Rush; Keira Knightley; Jonathan Pryce; Johnny Depp; Orlando Bloom; Bill Nighy
Drehbuch:Terry Rossio; Ted Elliott
Länge:165 Minuten
Kinostart:24.05.2007
Verleih:Buena Vista Filmverleih
Produktion: Walt Disney Animations Studios, Jerry Bruckheimer Films;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Diese Kaperfahrt von Jack Sparrow und seiner Piratencrew ist keine billige Butterfahrt. Die Filmemacher haben sich im dritten Teil des Piratenabenteuers mächtig ins Zeug gelegt, haben im bildlichen Sinne kräftig in die kreativen Segel gepustet – und so führt der dritte Teil zu einem Großteil in bisher noch nicht durchkreuzte Gewässer. Man merkt, dass den Filmemachern beim dritten Teil nicht etwa die Ideen ausgegangen sind, dass dies nicht einfach nur ein weiterer Aufguss ist, sondern dass sie mit übermütiger Spielfreude weiter an ihrer Piratengeschichte gebastelt haben.

Wie seine Vorgänger ist dieser Film ein großes Spektakel mit Seeschlachten, Schwertkämpfen und Keilereien. Das Genre der Piratenfilme wird wieder so gründlich geplündert, dass nach dieser Enter-Attacke von Gore Verbinski, Ted Elliot und Terry Rossio sozusagen nur noch ein abgetakeltes Schiffswrack übrig bleibt, an das sich in nächster Zeit wohl kaum noch ein anderes Hollywood-Studio heranwagen wird. Dabei gelingt es der hochkreativen Filmmannschaft, eine Pop-Mythologie von zum Teil erstaunlicher Komplexität zu schaffen.

Den Stoff vom Piratenleben und den Verdammten der Meere nehmen die Schöpfer des Films im letzten Teil der Trilogie viel ernster als etwa im vergleichsweise komödiantischen „Dead Man´s Chest“, dem zweiten Teil. So ist der Film nun auch düsterer und mysteriöser und insgesamt überaus gehaltvoll geraten. Mit all den Figuren und emotionalen Konflikten erreicht die Piraten-Saga nun eine inhaltliche Komplexität, die es an Verästelungen und Interpretationsmöglichkeiten mit dem „Star Wars“-Zyklus aufnehmen kann. Sogar die beiden Roboter haben ihre Entsprechung, das ungleiche und etwas tollpatschige Matrosen-Duo.

Einzelne Sequenzen wie etwa die Erlebnisse von Jack Sparrow im Jenseits, wo er sein Schiff mit einer Crew eigener Doppelgänger bemannt und es schließlich auf einer Welle von aus Steinen geschlüpften Krabben über den weißen Sand fährt, haben eine surreale Poesie.

Selbst der Kraken-Mann Davy Jones ist hier mehr als nur ein wandelnder Special Effekt und darf in einer Liebesszene mit Calypso wenn nicht unbedingt humane, so doch mindestens seeräuberische Gefühle zeigen. In einer wunderschönen Szene wischt er sich sogar eine Träne vom Tentakel. Calypso selber hat ebenso wie der „Fliegende Holländer“ ihren Ursprung in alten Mythen, die hier gewitzt und sehr effektiv modernisiert wurden. Es gibt grandiose Bilder wie etwa den Malstrom oder die Todesszene des Schurken von der East India Company.

Musik, Kamera, Ausstattung, Computeranimation, Kostüme und Make-up sind fehlerlos und ein Augenschmaus. Johnny Depp ist wieder hochkomisch, steht aber nicht mehr so im Mittelpunkt wie in den anderen Filmen. Manchmal droht ihm sogar Geoffrey Rush (als der grimmige Captain Barossa) die Show zu stehlen.