Phoenix
Filminfos
Gattung: | Experimentalfilm; Kurzfilm |
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Regie: | Nils A. Witt |
Darsteller: | Loredana Linglauf |
Drehbuch: | Nils A. Witt; Loredana Linglauf |
Kamera: | Nils A. Witt |
Schnitt: | Nils A. Witt; Mirella Drosten |
Musik: | Daniel Schlichter |
Länge: | 12 Minuten |
Produktion: | Witt cinematography Nils A. Witt |
Förderer: | Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW |
Jury-Begründung
Der Kurzexperimentalfilm PHOENIX wirkt auf die Jury wie ein wunderschönes und gleichzeitig auch sehr verrätseltes Essay, welches in Bild und Sprache eine große Ernsthaftigkeit aufweist und deren Erzählung bewusst auf Leerstellen setzt. Eine junge Frau kämpft sich im Meer durch die Wellen, bis sie den Strand erreicht. Woher kommt sie? Ist sie eine gestrandete Schiffsbrüchige? Ist sie auf der Flucht? Im Off spricht die Frau mit uns. Es sind keine Sätze, es sind nur vereinzelte, wenige Worte, die an die trivialen Botschaften von Engelskarten erinnern. Die Worte beschreiben das Leben in seinem Verlauf, Anfang und Ende, die Suche nach einem Platz in der Welt, sich in der Natur zu finden. Dann kommt eine weitere Frau ins Bild, die die Frau beobachtet. Sie hat dieselbe Gestalt. Es ist sie selbst und wir hören einem Dialog, der damit irgendwie auch ein Monolog ist, wie einem Geständnis zu. Die begleitende Musik, die Geräusche der Natur, die Bilder und die Worte verschmelzen harmonisch miteinander.Ein Lob der Jury gilt der Kamera, die einen besonderen Blick für die Weite der Landschaft aufweist sowie der atmosphärischen Tongestaltung und der elegant stimmungsvollen Montage. In manchen Momenten empfindet die Jury die Rätselhaftigkeit und den bereits erwähnten Mut zur Leerstelle als inspirierend, doch in anderen Momenten erscheinen ihr die Worte in ihrer rudimentären Form aúch ein wenig zu plakativ. Dass der Film gerade in der heutigen Zeit einen Nerv trifft, leuchtet absolut ein. Dies macht ihn auf seine Weise relevant. Doch stellt sich die Jury die Frage, ob der Film hundertprozentig im Zusammenspiel von Form und Inhalt überzeugt. Gerne zeichnet die Jury den Film, in Abwägung aller Argumente und in Anerkennung seiner Qualitäten, mit dem Prädikat „wertvoll“ aus.