Paulie

Kinostart: 23.07.98
1998
Filmplakat: Paulie

Kurzbeschreibung

Sprechender Papagei, eingesperrt in einem Versuchslabor, erzählt
einem russischen Emigranten seine Lebensgeschichte, der ihn zu
seiner ehemaligen Besitzerin zurückbringt.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Thriller; Komödie; Abenteuerfilm
Regie:John Roberts
Darsteller:Tony Shalhoub; Gena Rowlands; Cheech Marin
Drehbuch:Laurie Craig
Kamera:Tony Pierce-Roberts
Schnitt:Bruce Cannon
Musik:John Debney
Weblinks:;
Länge:91 Minuten
Kinostart:23.07.1998
Verleih:Universal
Produktion: Bundesbeauftragte für Kultur*, Dreamworks Pictures LLC; Mutual Film Corporation;
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Dieser Familienfilm nach dem Erfolgsrezept amerikanischer
Trivial- und Unterhaltungsfilme setzt auf die Komik, den Spaß und
das Gefühl, die ein munter und altklug plappernder Papagei
naturgemäß auslöst; immer nach dem Motto, daß Tiere die besseren
und edleren Lebenskameraden sind. Inmitten heiler, amerikanischer
Puppenwelt, mit ihren typisierten Figuren, und angesichts einer
süß stotternden Kinderdarstellerin findet das putzige Tierchen
bald sein wahres Betätigungsfeld.

Alles könnte so schön sein, zumal der Papagei sich vorzüglich als
Autorenkommentar eignet, wenn nicht plottgemäß der Vater und die
böse Umwelt Marie von ihrem Freund und Sprachlehrer trennen
würden.

Nun, zum Road-movie-Dasein gezwungen, lernt der Papagei, sich
durch den amerikanischen Alltag zu beißen, behauptet sich und
hinterfragt diesen Alltag im Rahmen seines vom Genre präzis
vorgegebenen Konstrukts. Formal gekonnt und flüssig elegant
montiert der Film diese komischen und tragischen Episoden,
untermalt und gebunden durch eine etwas pathetisch, aber
dramatisch akzentuierte Musik. Dabei spielen Geschichte und
Inszenierung die gefühlsträchtigen Momente und Bilder sowie die
Katastrophen-Szenen kräftig aus.

Bei der Minderheit des Ausschusses stellte sich partiell anstelle
des anvisierten Vergnügens immer dann leises Befremden ein, wenn
der Wille des Autors, Pauli und die anderen Papageien zur bloßen
"Zierart" degradiert oder zu sehr zu puren Funktionsträgern
komischer Pointierung herabwürdigt. Pauli macht
Menschenunmögliches möglich. Dies zählt zu den Dreh- und
Angelpunkten der nach klassischer Struktur locker erzählten
Geschichte, die durch ihre raffinierten Tricks, Special-Effects
und Dressurleistungen zu beeindrucken weiß. Mitunter bedient man
zu vordergründig Klischees und setzt auf Sentiment. Das Finale
bedient noch einmal kraftvoll den Kampf gegen das personifizierte
Böse, wobei dem Film zugute zu halten ist, daß dieses Böse in
Form des Institutdirektors am Ende sogar einen Moment der
Nachdenklichkeit bewirkt.