Pathfinder

Kurzbeschreibung

Lappland vor 1000 Jahren: der kriegerische Stamm der Tschuden, der mordend, plündernd und brandschatzend durch´s Land zieht, wird durch die List eines 16jährigen aufgehalten und vernichtet.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Nils Gaup
Länge:87 Minuten
Produktion:

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat dem Film mit 4:1 Stimmen das Prädikat "besonders wertvoll" erteilt.

Verfilmungen von nordischen Sagen und dazu noch von Sagen aus dem nordnorwegischen Lappland sind eine absolute Rarität. Nils Gaup hat in seinem Film eine Legende aus seiner samischen Heimat im Norden Norwegens als Vorlage für ein sorgfältig inszeniertes Kinodrama gewählt. Es handelt sich hier um die Geschichte eines Jungen, der nach dem Mord an seiner Familie durch einen kriegerischen Stamm versucht, sein Volk vor dem sicheren Untergang zu bewahren, die Feinde mit einem Trick außer Gefecht setzt und sein Volk rettet.

Dies ist in dürren Worten der Inhalt eines Films, der vor allem durch seine großartige Fotografie, die geschickt dramaturgisch eingesetzte Musik, die sparsamen Dialoge und die formale Stimmigkeit fasziniert.

Auch die gewalttätigen Szenen in dem Film liegen in dem alten Sagenstoff begründet. Gewalt wird hier aber nicht per se gezeigt, sondern als Ausdruck eines verzweifelten Überlebenskampfes eines Jägerstammes, der sich gegen feindliche Eindringlinge zur Wehr setzten muss, die die altgefügte Harmonie des Jägerstammes zerstören wollen. Bei dem Film drängen sich historische Parallelen auf, etwa zur deutschen Eroberung Norwegens, wobei man durchaus in dieser Geschichte auch eine Parabel schlechthin sehen kann auf den immerwährenden Kampf von gut und Böse. Dies wird auch in der klaren Symbolik ausgeführt, wobei die Krieger als eine finstere, in schwarz gekleidete Truppe von kampfbereiten Soldaten gezeigt werden. Auch neben den vielfältigen Interpretationen, die dieser Film bietet, ist er ein spannender Kinofilm, der den Zuschauer in eine fremde und faszinierende Welt entführt.

Der Ausschuss bewertet deshalb dieses mit subtilen Mitteln dargestellte Aufeinanderprallen zweier Kulturkreise zwischen Jägern und Kriegern, zwischen einer in Harmonie lebenden und einer feindlichen Welt, mit dem höchsten Prädikat.