Palast der Winde

Filmplakat: Palast der Winde

Kurzbeschreibung

Im 19. Jahrhundert in Indien spielende Geschichte: ein britischer Offizier erhält den Auftrag, einen Hochzeitszug nach Bithor zu begleiten und befreit seine Geliebte aus den Händen eines tyrannischen Maharadschas.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Spielfilm
Regie:Peter Duffell
Darsteller:Ben Cross; Amy Irving; Christopher Lee; Benedict Taylor; Rossano Brazzi; Saeed Jaffrey
Drehbuch:Julian Bond
Buchvorlage:M. M. Kaye
Kamera:Neil Binney; John Cardiff
Schnitt:John Jympson
Musik:Claude Hitchcock
Länge:112 Minuten
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Gegen die Erteilung des Prädikats erhoben sich erhebliche Bedenken. Der Film, so wurde ausgeführt, ist durchgehend in Handlung und Gestaltung jenen Unterhaltungsfilmen gleichzustellen, wie sie seit 30 Jahren zum Standard internationaler Filmproduktion gehören. Er geht, auch in seiner Thematik, die gewiss positiv zu beurteilende Elemente des gegenseitigen Verständnisses zwischen Menschen verschiedener Völker enthält, nicht neue, sondern längst ausgetretene Pfade. Er ist selbst in den darstellerischen bzw. regielichen Leistungen nicht besonders bemerkenswert.

Dem wurde entgegengehalten, dass der Film – auch wenn der zugrunde liegende Roman auf authentischen Ereignissen beruht – jenen orientalischen Märchen gleicht, deren Phantastik wie Durchschaubarkeit, deren Naivität und Detail-Verliebtheit nicht mit der Elle des Wirklichkeitsbezugs gemessen werden können, sondern sich eine eigene „Wirklichkeit“ erzählerisch erschaffen. Dies gelte für den Handlungsablauf des Films, für die Führung der Darsteller, für die Dialoge, für Ausstattung und Bauten, für Farb- und Bildgestaltung. Zwar ist auch in dieser Beziehung der Film nicht von besonders hohem Rang, doch ist auf der Ebene des Märchens das Ensemble der im Film begegnenden Gestalten, die Häufung der unwahrscheinlichen Ereignisse und Entwicklungen, die Verliebtheit in schöne Bilder und bedeutsamkeitsschwangere Worte durchweg ansiedelt. Er ist insofern – zumal immer wieder eine junge Generation „ins Kino hineinwächst“, für die derartige Filme den Übergang von der Märchen- zur Realismusphase der jugendlichen Entwicklung begleiten – zwar nicht innovativ, doch kann und muss dies keine Voraussetzung für die Erteilung eines Prädikats sein.

Die erwähnt Mehrheit konnte sich unter diesen Gesichtspunkten, wenn auch mit erheblichen Bedenken, für das Prädikat „Wertvoll“ entscheiden.