Ostkreuz

Kinostart: 02.01.92
1991
Filmplakat: Ostkreuz

Kurzbeschreibung

Geschichte eines 14jährigen Mädchens, das mit seiner arbeitslosen Mutter in einem Berliner Container-Lagerhaus und aus der Orientierungslosigkeit in die Kriminalität und Verwahrlosung abgleitet.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama
Regie:Michael Klier
Darsteller:Laura Tonke; Miroslaw Baka; Steffan Cammann
Drehbuch:Michael Klier; Karin Aström
Kamera:Sophie Maintigneux
Schnitt:Bettina Böhler
Musik:Fred Frith
Weblinks:filmfriend.de;
Länge:85 Minuten
Kinostart:02.01.1992
Verleih:Sputnik Film
Produktion: Klier, Michael, Film, Berlin, Zweites Deutsches Fernsehen, Mainz
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Ausschuss würdigt damit die stilistische konsequent durchgehaltene Absicht, das Thema der deutsch-deutschen Wiedervereinigung nicht euphorisch, sondern kritisch zu reflektieren. Die Wahl einer tristen Wohn- und Lagerlandschaft im Grenzgebiet zwischen Ost- und Westberlin als Metapher für die Hoffnungslosigkeit der jungen Generation schafft damit einen neuen Neorealismus, der in dieser Form dokumentarische Qualität erhält.

Die beiden jungen Protagonisten überzeugen durch ihre Nichtprofessionalität und konstituieren damit sympathisierende Emotionalität beim Zuschauer. Stringent im Stil, verzichtete der Film auf konstruierte dramatische Effekte und wählt einprägsame Kameraeinstellungen, um seelische Befindlichkeit der handelnden Personen zu verdeutlichen.

Insgesamt trägt die kühl registrierende Kamera wesentlich dazu bei, Tristes mit Hilfe und Ausstattung, Beleuchtung, Handlungsorten und Personen symbolisch als ost-westliche Trauerarbeit zu formulieren.

Eingeschränkt wurde aufgeführt: Die Anhäufung pessimistischer Momentaufnahmen erzeuge im Zuschauer den Eindruck von Monotonie, die kritische Reflexionen erschwere.