Oscar and Lucinda

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die Beziehung von Oscar und Lucinda, die aus zwei
unterschiedlichen Lebensräumen - England und Australien - und aus
ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen und religiösen
Umständen stammen, aber einer gemeinsamen großen Leidenschaft
verfallen sind - dem Glücksspiel - kettet das Schicksal zweier
Menschen untrennbar zusammen. Dies bis zum dramatisch-tragischen,
aber auch logisch konsequenten und opferbereiten Ende.

Die Romanvorlage von Peter Carey wurde zu einem kunstvollen,
anspruchsvollen Drehbuch gestaltet, das intelligent und
ambitioniert umgesetzt wurde. So braucht man als Zuschauer einige
Zeit, um die verschiedenen Schauplätze in England und Australien,
die Fülle von Personen und Handlungen zu einer gedanklichen
Einheit zusammenzufügen. Die Geschichten um menschliche
Schicksale und Verstrickungen, um intensive und leidenschaftliche
menschliche Begegnungen, um die geistig-anspruchsvolle
Auseinandersetzung mit Religion steigern die Spannung und üben
einen magischen Sog aus. Dies sicher auch durch die faszinierende
australische Landschaft und den außergewöhnlichen
Einfallsreichtum der Geschichte als solche.

Kamera, Montage, Musik und Inszenierung geben dem Film eine
einheitlich perfekte Note. Alle Rollen sind vom Typus her
glänzend besetzt, wobei vor allem Ralph Fiennes und Cate
Blanchett darstellerische Glanzleistungen bieten.