Kurzbeschreibung
Die Fotografin Martina und die amerikanische Touristin Shelley entdecken - jede für sich - Geschichte und Geschichten der Oranienstraße in Berlin KreuzbergFilminfos
Gattung: | Spielfilm |
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Regie: | Lilly Grote |
Länge: | 86 Minuten |
Produktion: |
Jury-Begründung
Ein Film, der weder in das Schema des Spielfilms noch des Dokumentarfilms so ohne weiteres hineinpaßt, obwohl er in den Hauptgestalten fiktive Menschen portätiert und seine dokumentarischen Aufnahmen mit inszenierten Szenen mischt. Ein eigenwilliger Film, weil er versucht, das was die Wirklichkeit einer Straße ausmacht - ihre Wirklichkeit, soweit unterschiedliche soziale Gruppen, viele Menschen, deren Geschichte und die Geschichte dazugehören - zu veranschaulichen, und dabei nicht nur dem Betrachter erlaubt, seine Beobachtungen zu machen, seinen Gedanken nachzugehen, sondern dies auch für die dargestellten Menschen versucht. Ein Film demnach, der voller Impressionen und Assziationen, voller Hinweise, auch voller Symbole und Versatzstücke sich realisiert und dabei um eine gewisse Beliebigkeit der Abfolge zwangsläufig nicht herumkommt.Was in solch abstrakter Formulierung kaum nachvollziehbar ist, wird in dem Film selbst sehr konkret - etwa wenn zwei Frauen in einem Café vor einer Südseetapete Tee trinken, etwa in dem improvisierenden Konzert, das ein Schlagzeuger und Shelley, die amerikanische Protagonistin, dem Zuschauer wie ihren Zuhörern arrangieren, etwa in dem Monolog eines vielleicht leicht verrückten Mannes, der in einer Kirche über Kreuzzüge räsoniert, etwa in den Aufnahmen von einem Greifer, der Metallspäne verlädt. Die Aufzählung ließe sich fortsetzen. Entscheidend bleibt die Qualität von Aufnahmen und Szenen, die über das unmittelbar Geschehene hinausweisen, auch wenn sie damit den Betrachter dazu bringen, streckenweise mehr mit den eigenen Gedanken als mit den Aufnahmen des Films beschäftigt zu sein.