One Way

Kinostart: 25.01.07
2006
Filmplakat: One Way

FBW-Pressetext

Til Schweiger zeigt internationales Format als Darsteller und Produzent, bietet als Werbeprofi Eddie eine facettenreiche, überzeugende Leistung. Ein richtiges Kabinettstück ist seine Präsentation eines neuen Imagekonzepts für eine Airline. Chapeau! Auch die Rache- und Moralgeschichte, in die das dramatische Geschehen ihn verwickelt, wird beachtlich solide aufgelöst.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Reto Salimberi
Darsteller:Til Schweiger; Lauren Lee Smith; Eric Roberts; Stefanie von Pfetten
Drehbuch:Reto Salimberi
Länge:117 Minuten
Kinostart:25.01.2007
Verleih:Universal
Produktion: Barefoot Films Produktion, Barefoot Films; Erftal Film; Indigo Motion Pictures; Manifesto Entertainment; Rheingold Films; Universal Pictures;
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der aufstrebende Kreativmanager einer Werbeagentur kommt moralisch in Konflikt, als er den Sohn seines Chefs wegen der brutalen Vergewaltigung einer Kollegin vor Gericht entlasten soll. Dem daraus gestrickten Lügengebäude kann er nicht entkommen und gerät letztlich selbst unter Verdacht.

Til Schweiger als zu einer moralischen Entscheidung gezwungener Sunnyboy bietet eine überzeugende darstellerische Leistung. Die Vorstellung eines neuen Marketingkonzepts für eine Fluglinie ist ein kleines Kabinettstück und setzt zu Beginn des Films wichtige Akzente. Auch in den Nebenrollen überwiegend gut besetzt, besonders etwa der „Bösewicht“, entwickelt der Film sein nachvollziehbares dramaturgisches Konfliktpersonal und hält den Mittelstrang („Wie war es wirklich?“) lang in der Schwebe. Der Zuschauer wird so Zeuge der starken Wandlung eines aalglatten Erfolgsmenschen, der auch wahrheitswidrige Aussagen vor Gericht nicht scheut, um seine Karriere nicht zu gefährden, hin zum nachdenklichen, fast gebrochenen Menschen, der erst begreift, welches Unrecht seiner Kollegin angetan wurde, als er selbst ins Visier der Fahnder geraten ist.

Die kinogerechte Interpretation eines bekannten Themas ist handwerklich anspruchsvoll und deutlich über Fernsehformat erzählt. Die Geschichte von „Lügen lohnt sich nicht“ wird hier als eine gut konstruierte Geschichte erzählt, die auch in den Gerichtsszenen interessant, glaubwürdig und spannend ist, wobei immer neue ausgelegte Fährten den Spannungsbogen bis zum überraschenden Ende hochhalten.

Gegenstimmen gab es in der FBW-Jury, weil einige der Charaktere, so etwa die Ehefrau des Karrieristen letztlich als etwas blass und zu sehr engelhaft wahrgenommen wurden. Auch schien das Genre des (weiblichen) Rachefilms in den Möglichkeiten, die der Stoff geboten hätte, nur ansatzweise umgesetzt, der Film dann doch mehr auf den männlichen Protagonisten hin ausgerichtet, so die Minderheitsmeinung.