Olympia 1936 / Die Macht der Bilder

FBW-Pressetext

70 Jahre nach den Olympischen Spielen von 1936 in Berlin nun eine sorgfältige DVD-Edition der beiden Olympia-Filme von Leni Riefenstahl. Filme und Filmemacherin sind und bleiben wegen ihrer Nähe zu den Nazis umstritten. Der Olympia-Film aber wird – vor allem im Ausland – zu den Meisterwerken der Filmkunst gezählt, denn hier wurden Standards des Dokumentarischen gesetzt. Die 197-minütige Dokumentation „Die Macht der Bilder“ von Ray Müller ist integraler Bestandteil dieser vorbildlichen Edition.
Vertrieb: Arthaus Premium, Kinowelt Home Entertainment, Leipzig.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Leni Riefenstahl
Drehbuch:Leni Riefenstahl
Länge:401 Minuten
Verleih:Kinowelt
Produktion: Traut / Grosskopf
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Er gehört zu den wenigen weltberühmten und stilbildenden deutschen Filmen des letzten Jahrhunderts und dennoch hat ihn hierzulande kaum jemand gesehen. In Deutschland wird Leni Riefenstahls „Olympia“ zwangsläufig in erster Linie als Propagandafilm für das faschistische Reich Adolf Hitlers bewertet, während sich international Filmemacher der verschiedensten Genres gerne bei ihm bedient haben.

In Sportübertragungen und -Dokumentationen, in Werbefilmen, Musikvideos und nicht zuletzt in Hollywoodfilmen ist bis heute der Einfluss von Riefenstahls Ästhetik zu erkennen, und nun kann man endlich eingehend die Quelle studieren. Nicht nur durch den solide geschriebenen Text von Max Honert im Booklet entspricht diese sorgfältig angelegte und ausgestattete DVD-Box fast dem, was man in der Literatur eine historisch/kritische Ausgabe nennen würde. Mit zu der sorgsam ausgestatteten DVD-Edition gehört die über drei Stunden lange Dokumentation „Die Macht der Bilder“ von Ray Müller, die sich kritisch mit dem Werk Leni Riefenstahls auseinandersetzt. Dieser international prämierte Film ist für sich gesehen ebenfalls ein Kunstwerk und wirkt wie ein unbedingt nötiges Korrektiv zu den beiden Filmen von Riefenstahl, deren Suggestivkraft auch heute noch spürbar ist.
Bild und Ton sind von bester Qualität und bis in den graphischen Entwurf des Schubers hinein spürt man, dass man sich bei Arthaus viele Gedanken darüber gemacht hat, wie man diese Filme heute in Deutschland präsentieren sollte. Das Ergebnis hat die FBW-Jurymitglieder auf allen Ebenen überzeugt.