Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Hier wird eine kleine Geschichte von Freundschaft, erster Liebe und Verrat erzählt, und der junge Leopold Ferdinand Schill spielt den Titelhelden Ole so natürlich, intensiv und liebenswert, dass man alleine wegen dieser starken Identifikationsfigur den immerhin fast 24 Minuten des Kurzfilms gerne folgt. Ole hat es nicht leicht. Mit seinem besten Freund Benni teilt er seine Begeisterung für die Raumfahrt, und die beiden haben zusammen ein großes Spielzeugraumschiff gebastelt, in dem sie ihre Fantasien ausleben. Benni ist ein Junge mit dem Down-Syndrom und in ihrer Freundschaft sind die beiden sich ebenbürtig, doch in dem Schwimmkurs, den sie gemeinsam besuchen, werden Ole und Benni von Mitschülern gehänselt. Und dies beginnt Ole zu stören, weil er sich in ein Mädchen aus dem Schwimmkurs verliebt hat. Um einen guten Eindruck auf sie zu machen, verleugnet er Benni und lässt ihn schließlich im Stich. Und dann geht der kindliche Traum der beiden buchstäblich in Flammen auf. Anna Ludwig erzählt diese kleine Coming-of-Age Geschichte auf allen Ebenen stimmig und sehr liebevoll. Die Schauspielführung vor allem der Kinderdarsteller ist beeindruckend, und es gelingt Ludwig, konsequent aus der Perspektive der Kinder zu erzählen, wobei sie sich glaubwürdig in deren Gefühlswelten einfühlen kann. Die kindliche Faszination für Raumflüge vermittelt sie bildlich mit Unterwasseraufnahmen der tauchenden Kinder, die wie schwerelos zu schweben scheinen. Dies ist ein Film wie aus einem Guss, der das Prädikat „besonders wertvoll“ verdient hat.