Nine to five

Kurzbeschreibung

Spielerisch-ernster Umgang mit einem Ball: Arbeit, Traum und Spiel.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Andreas Rohde
Drehbuch:Andreas Rohde
Länge:3 Minuten
Verleih:Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf
Produktion: Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Das Runde muss in das Eckige! Ein mit wenigen Strichen sehr treffend charakterisierter Fließbandarbeiter muss immer die gleichen kreisförmigen Teile in die gleichen Kisten packen. Wie einst Charlie Chaplin in „Modern Times“ beginnt er dabei zu träumen, kommt aus dem Takt - und findet sich plötzlich in einer anderen Welt wieder. Nach dem Schwarzweiß des Arbeitsplatzes wird dieses Traumreich nunmehr farbig, der Arbeiter ist nun auf einem hellen, sich wie ein Filmbrand bewegender Papierfetzen vor dem Hintergrund von bemusterten Tapeten gezeichnet, wodurch der Zeichentrickfilm fast eine dreidimensionale Wirkung erhält. Diese Phantasiewelt ist viel reicher und verheißungsvoller als die monotone Arbeitswelt des Arbeiters. Der beleibte Mann dreht plötzlich tänzerische Pirouetten, bekommt sogar Beifall für seine Spielereien, wird geehrt und gefeiert, nur um sich dann nach einem abrupten Abbruch des Tagtraumes wieder im Schwarzweiß und an seinem Fließband zu finden, wo er weiter das Runde in das Eckige stecken muss.
„Nine to Five“ ist ein angenehm bescheidener Film mit einem sanften, melancholischen Humor und mit medienkritischen Anspielungen, der seine zeichnerischen minimalistischen Mitteln sehr effektvoll einsetzt und auch dramaturgisch geschickt gebaut ist.