Niemand liebt dich so wie ich
Kurzbeschreibung
Erinnerungen an eine schreckliche KindheitFilminfos
Gattung: | Kurzfilm |
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Regie: | Luca Zamai |
Darsteller: | Max Mauff; Géraldine Raths; Stefanie Büttner; René Ifrah |
Drehbuch: | Alexandre Powelz |
Länge: | 16 Minuten |
Produktion: | ACCA/ Zamai & Kayser |
Jury-Begründung
Eine junge Frau kehrt in die Wohnung ihrer Mutter zurück, deren Leiche monatelang unentdeckt im Schlafzimmer gelegen hatte. Das ist die interessante und durchaus viel versprechende Ausgangssituation der in Schwarz-Weiß erzählten Geschichte eines Mutter-Tochter-Verhältnisses, das in Rückblenden und Andeutungen geschildert wird.Der Zuschauer erfährt dabei nur sehr wenig über die Vorgeschichte der letzten gemeinsamen Minuten der beiden Frauen. Die Tochter ist schwanger – vielleicht vom Freund der Mutter, vielleicht auch von einem Freund des Mädchens. Einzelheiten werden nicht erklärt bei diesen Flashbacks auf eine häusliche Situation voller depressiver Grautöne und offensichtlichem sozialem und familiärem Elend.
Die Kamera bannt diese Atmosphäre in karge, ausdruckstarke Bilder, unterlegt von diversen Klängen einer nicht immer klar definierbaren Mischung aus Musikfetzen und Tönen. Die Geschichte entsteht durch diese eher zurückhaltende Dramaturgie vor allem im Kopf, wobei dem Film eine stärkere Stringenz gut getan hätte.
So wirkt mancher Rückblick allzu beliebig und dient nicht unbedingt dazu, die Handlung zu verstehen oder die Motive der Tochter näher zu beleuchten, die ihre Mutter verlässt und erst Jahre später an den Ort ihrer dumpfen Jugend zurückkehrt.
Der Titel übrigens rührt von einem Lebkuchenherz, das die Tochter der Mutter als letzten Gruß bei ihrem Verschwinden zurücklässt, und auf dem steht: Niemand liebt dich so wie ich. Eine traurig ironische Pointe dieser traurigen kleinen Geschichte.