Nie wieder schlafen - nie mehr zurück
Filminfos
Gattung: | Spielfilm |
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Regie: | Pia Frankenberg |
Darsteller: | Lisa Kreuzer; Michael Altmann; Christiane Carstens; Gaby Herz |
Drehbuch: | Karin Aström; Pia Frankenberg |
Kamera: | Judith Kaufmann |
Schnitt: | Raimund Barthelmes; Angelika Sengbusch |
Musik: | Loek Dikker |
Länge: | 92 Minuten |
Kinostart: | 03.12.1992 |
Produktion: | Frankenberg, Pia, Musik- und Filmproduktion GmbH & Co. KG, Hamburg, Frankenberg, Pia, Musik- und Filmproduktion GmbH & Co. KG, Hamburg |
Jury-Begründung
Die Geschichte von drei Frauen ohne Ansicht, ohne Nachsicht, ohne Absicht, strahlt eine seltsame Melancholie aus. Ihre Richtungslosigkeit, ihr Herumirren, wird als eine Beschreibung des geistigen Zustandes unserer Zeit empfunden - verbunden mit einer filmischen Beschreibung der Wirklichkeit des vereinigten Deutschlands und des vereinigten Berlins. Die drei Frauen wirken wie die verschiedenen Seelen in der Brust einer einzigen Frau, die mütterliche, die körperlich attraktive, die intellektuelle. Drei Personen, die im Dialog miteinander stehen, aber zugleich auch auf gewisse Strecken hin sprachlos sind.Zugleich spiegelt dieser Film aber auch den inneren Zustand unseres Landes wider, wenn er mit einer trennung auf der Spree, der ehemaligen Grenze, beginnt und weite Teile des ehemaligen Niemandslandes zwischen den beiden Deutschlands abbildet - eine Bildfolge, die schließlich mit dem Versuch endet, die Spree zu durchschwimmen, um Vereinigung körperlich zu erleben. Mit dem Invalidenfriedhof an der ehemaligen Grenze, der musealen Rekonstruktion der ehemaligen Mauer am früheren Checkpoint-Charly, mit dem auf dem Fundament des Prinz-Albrecht-Palais, dem ehemaligen Gestapo-Hauptquartiers, eingerichteten Verkehrsübungsplatz werden kleinste Details deutscher Geschichte aufgegriffen, die wegen ihrer Lage an der Mauer uns jahrzehntelang nicht bewusst waren.
Bemerkenswert erscheint, dass dieser Film Berliner Bilder entdeckt, die so bisher noch nicht gesehen wurden und zugleich nur an winzigen Details erkennen lassen, ob man sich im Osten oder im Westen der Stadt befindet. Kein Bild ohne neue Einstellung, ohne eine neue Sicht.