Neue Geschichten vom Franz

Kinostart: 07.09.23
VÖ-Datum: 14.03.24
2023
Filmplakat: Neue Geschichten vom Franz

FBW-Pressetext

Auch der zweite Teil der Nöstlinger-Buchverfilmung macht durch die Spielfreude des Kinder-Ensembles, die stimmungsvolle Wiener Kulisse und die vielen spannend-lustigen Einfälle einen riesengroßen Spaß.

Was macht man nur, wenn sich die beste Freundin und der beste Freund immer streiten und man selbst zwischen den Stühlen steht? Richtig! Man muss versuchen, die beiden Streithähne durch ein gemeinsames Projekt wieder zusammenzubringen. Das denkt sich auch Franz, der auf eine ganz besondere Idee kommt: Seine Nachbarin verhält sich doch immer so merkwürdig. Und sie hat immer so viel Schmuck in ihrer Handtasche dabei. Da könnte man ihr doch mit einer ultrageheimen Detektivaktion auf die Schliche kommen! Gabi und Eberhard sind mit Feuer und Flamme dabei. Und die Wahrheit, ob Franz die Nachbarin wirklich beim Stehlen erwischt hat, die muss man ja gar nicht gleich sagen. Ist ja alles für einen guten Zweck, oder?

Im vergangenen Jahr waren die GESCHICHTEN VOM FRANZ nach Christine Nöstlingers gleichnamiger Vorlage ein riesengroßer Kinoerfolg. Nun erleben Franz, Gabi und Eberhard neue Abenteuer in der wunderschönen und stimmungsvollen Kulisse von Wien. Und hinter der spaßigen und auch rasant inszenierten Geschichte verstecken sich, ganz im Sinne von Nöstlingers Vorlage, viele positive Botschaften, die gerade für die jüngere Zielgruppe gar nicht früh genug ausgesprochen werden können. Dass man sich als Freunde immer die Wahrheit sagt. Dass man sich immer für sein Gegenüber interessieren sollte, denn man weiß ja nie, was man interessantes erfährt. Und dass es nie, wirklich nie zu spät ist, von etwas zu träumen, was man sich gerne erfüllen will. Regisseur Johannes Schmid und die Drehbuchautorin Sarah Wassermair weben diese Botschaften spielerisch in die Geschichte ein, die auch durch die detailverliebte und farbenfrohe Bildgestaltung etwas sehr Märchenhaftes in sich trägt. Das Ensemble hat sich seit dem ersten Teil nicht verändert und man merkt erneut, wie gerade das Trio aus Franz, Gabi und Eberhard miteinander harmoniert. Da stimmt jeder Blick und Dialog und alles wirkt erfrischend natürlich und ungezwungen.

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Familienfilm
Regie:Johannes Schmid
Darsteller:Jossi Jantschitsch; Nora Reidinger; Leo Wacha; Maria Bill; Rainer Egger; Ursula Strauss; Simon Schwarz; u.v.a.
Drehbuch:Sarah Wassermair
Buchvorlage:Christine Nöstlinger
Kamera:Matthias Grunsky
Schnitt:Karin Hammer
Musik:Toni Dobrzanski
Webseite:wildbunch-germany.de;
Jugend Filmjury:Lesen Sie auch, was die Jugend Filmjury zu diesem Film sagt...
Weblinks:kinofans.com;
Länge:72 Minuten
Kinostart:07.09.2023
VÖ-Datum:14.03.2024
Verleih:Wild Bunch Germany
Produktion: NGF-Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion, if... Productions;
Förderer:FFF Bayern; FilmFonds Wien; Österreichisches Filminstitut; Media; Filmstandort Austria

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die Fortsetzung des Kinderfilms von 2022, wieder nach Vorlage von Christine Nöstlingers erfolgreicher Kinderbuchreihe, ist sehr genau auf sein Zielpublikum zugeschnitten. Der Film verbindet in durchaus pädagogisch wertvoller Weise eine Kinderdetektivgeschichte mit einem Freundschaftsdilemma und dem Thema Nachbarschaftshilfe und formt diese Elemente in einen Abenteuer-Plot, der mit Tempo, Slapstick und Action zu fesseln vermag.

Die drei kindlichen Hauptfiguren, Franz (Jossi Jantschitsch) und seine zwei besten Freunde Eberhard (Leo Wacha) und Gabi (Nora Reidinger), werden hier als bereits eingeführt vorausgesetzt, was dem Film einen schnellen Einstieg in seine Geschichte ermöglicht. Nachdem Gabi und Eberhard sich so zerstritten haben, dass sie sich mit Franz immer nur einzeln verabreden wollen, und seine Versuche, zwischen ihnen unauffällig zu pendeln, gescheitert sind, will er die Beiden wieder zusammenbringen. Ein gemeinsam zu lösender Detektiv-Fall scheint ihm dazu die beste Gelegenheit, weshalb er die Auffälligkeiten im Verhalten von Nachbarin Berger (Maria Bill) gegenüber Gabi und Eberhard noch übertreibt, damit sie darauf anspringen und die gemeinsame Unternehmung des Diebe-Überführens stattfinden kann. Das Schöne an dem Stoff ist, dass sich nach und nach herausstellt, dass Vieles sich ganz anders verhält, als es die Kinder anfangs glauben – und sich ihre Empathie und grundsätzliche menschliche Offenheit darin bewährt, wie schnell sie von "Frau Berger verdächtigen" in "Frau Berger helfen" umschalten können.
"Besonders wertvoll" ist der Film der Meinung der Jury nach im allerbesten und auch und gerade im pädagogischen Sinn: Dass Freundschaft ein hohes Gut ist, um das es sich zu kämpfen lohnt, ist eine Botschaft, die für alle Generationen wichtig ist. Wie der Film darin durch kleine Nebenhandlungen auch noch die Familien- und Nachbarschafts-Beziehungen einschließt, geht auf die Stärke der Vorlage zurück, die der Film durch geschickte Anpassungen an den Zeitgeist sehr gekonnt aktualisiert. Sein altmodisches Setting – ein Altbau-Gebäude in Wien mit großem Treppenhaus, Dachboden und Lüftungsschächten – bindet der Film sehr organisch in seinen Abenteuerplot ein, was ihm sowohl realistische Bodenhaftung als auch einen authentischen Milieuanstrich verleiht. Wir sind zwar in der Gegenwart, aber in einer idealisierten Form, die beispielsweise noch die 1980er Jahre in sich tragen.
Sehr liebevoll und dabei durchaus fantasievoll gestaltet sind die Ausstattung und Requisiten wie Gabis selbstgebastelter Detektiv-Ausweis oder ihre Sherlock-Holmes-Accessoires. Was die Jury ebenfalls überzeugt, ist die klare Konzentration auf die Kinderfiguren im Zentrum, um die herum die Erwachsenen und ihre spezifischen Konflikte nur Nebenrollen spielen. Wie sich am Ende der kleine Franz und die reife Frau Berger gegenseitig Lektionen erteilen, wie man mit Ängsten und Panikattacken umgeht, wirkt nicht nur rührend, sondern sogar ermutigend und ermächtigend, für Jung und Alt.