Neubau der Musikhochschule Lübeck
1984
Kurzbeschreibung
Im Jahre 1974 fasste die Landesregierung Schleswig -Holstein den Entschluss, die Erweiterung des Staatlichen Musikschule Lübeck nicht in Form eines Neubaues vorzunehmen, sondern einen Beitrag für die Aktivierung der Lübecker Altstadt zu leisten durch Sanierung älterer, denkmalgeschützer Häuser. Die Wahl fiel auf das Gebäudeensemble " Grosse Petersgrube", die einzig geschlossen erhalten gebliebene Strasse alter Kaufmannshäuser und somit ein hervorragendes Beispiel ursprünglicher Stadtbaukunst.Der Film dokumentiert den langen und unendlich vielfältigen Prozess der Restaurierung eines Gebäudeensembles, das schon beinahe dem Verfall preisgegeben war.
Filminfos
Kategorie: | Dokumentarfilm; Kurzfilm |
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Gattung: | Dokumentarfilm; Kurzfilm |
Regie: | Peter Otto |
Drehbuch: | Peter Otto |
Kamera: | Richard Schüler; Wolfgang Fischer |
Schnitt: | Ursula Dalchow |
Länge: | 28 Minuten |
Jury-Begründung
Der Bewertungsausschuss hat dem Fil mit der nach Art 8 Abs.2 VV-Fbw hinreichenden Mehrheit von 2:2 Stimmen dan Prädikat " Wertvoll" erteilt.Der Gegenstand, den der Film beschreibt, ist faszinierend: der Bau der Musikhochschule Lübeck in Verbindung mit der Altstadtsanierung. Es handelt sich dabei um ein herausragendes Objekt, das 22 Einzelgebäude umfasst und ein kulturelles Zeugnis darstellt, das kaum seinesgleichen hat. Der Film beschreibt die einzelnen Phasen des über sechs Jahre dauernden Restaurierungsprozesses un besitzt dadurch erheblichen dokumentarischen Wert.. Dem stehen jedoch wesentliche Mängel im optischen und akustichen Bereich gegenüber. So liebevoll und sorgfältig einzelne Objekte im Bild festgehalten werden,so wird die mögliche Wirkung jedoch durch eine sprunghafte Bildregie durchweg zerstört. Im besonderen kann der Zuschauer ästhetisch nicht nachvollziehen, was ihm gezeigt wird ; er ist nicht in der Lage, die Details gebührend aufzunehmen und einzuordnen. Ähnliches gilt für den Kommentar, der den Zuschauer kaum zum Verarbeiten der im einzelnen oft sehr wichtigen Information kommen lässt und im übrigen wegen seiner propagadistischen Attitüde zugunsten der Auftraggeber des Projekt die Grenze des Erträglichen erreicht. Als ausgesprochenes Versäumnis empfand es der Ausschuss, dass der entscheidenden Frage, ob es gelungen sei , historische Bausubstanz wirklich mit modernem Leben zu füllen, nicht mit der notwendigen Bedachtsamkeit nachgegangen wurde. Unter diesem Aspekt hätte sich u.a. angeboten, neben der Verwendung historischer Musik auch den Werken zeitgenössicher Komponisten angemessen Raum zu geben.