Filmplakat: Nest

FBW-Pressetext

Er hat noch nie so ein schönes Vogelweibchen gesehen. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Aber wie soll er ihre Aufmerksamkeit bekommen? Am besten präsentiert er erst einmal sein prächtiges Federkleid. Keine Reaktion. Seinen wunderbaren Gang, seine tolle Statur. Nichts. Gut, dann hilft wohl nur der gute alte Nestbau. Dem sollte sie nicht mehr widerstehen können. Doch kann der verliebte Amsel-Kavalier wirklich sein Ziel erreichen? Der knapp vierminütige Kurzanimationsfilm von Sonja Rohleder begeistert nicht nur durch seine witzige und mit vielen kleinen Pointen bestückte Geschichte, sondern auch durch seinen großartigen Animationsstil, der mit einer schwarzen Fläche und vielen farbenfrohen Highlights arbeitet. Und so gelingt es schnell, den Vogelkavalier als absoluten Paradiesvogel auszumachen. Für die Lockerheit und den Charme sorgt auch die überaus gelungene musikalische Untermalung, die die Bewegungen nachahmt. NEST ist hohe Animationskunst, die herrlich viel Spaß macht.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Sonja Rohleder
Drehbuch:Sonja Rohleder
Schnitt:Sonja Rohleder
Musik:Jens Heuler
Länge:4 Minuten
Verleih:interfilm Berlin Short Film Sales & Distribution
Produktion: Talking Animals Sonja Rohleder
FSK:6
Förderer:FFA

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Es ist erstaunlich, mit welchen minimalistischen Mitteln Sonja Rohleder hier einen Paradiesvogel und drei Vogelweibchen lebendig werden lassen kann. Die Umrisse bleiben im schwarzen Hintergrund verborgen, nur die Mimik sowie Teile des Federkleids werden gezeigt. Und dennoch merkt man, dass sie die Bewegungen und das Verhalten der Tiere studiert hat und dieses Wissen so in ihren Film eingebracht hat, dass auch Ornithologen ihre Freude daran haben dürften. Zur Musik von Trommeln und einer Marimba folgt der Film zudem einer Choreografie, denn der Vogel führt, um eines der Weibchen zu erobern, einen Balztanz auf, und auch seine weiteren Werbungsrituale folgen dem Rhythmus dieses lebensfrohen, angenehm exotisch klingenden Soundtracks. Das Timing der Animation ist virtuos. Sonja Rohleder weiß genau, wann sie das Bild ruhen, das Tempo beschleunigen oder mit einem Schnitt einen Kontrapunkt setzten muss. Der Film ist mit einer bestechenden Schönheit gestaltet, und dann auch noch mit Humor erzählt. Denn es gibt eine perfekt gesetzte Schlusspointe, die zeigt, dass es auch unter den Vögeln „Material Girls“ gibt.