Nashorn im Galopp

Filmplakat: Nashorn im Galopp

FBW-Pressetext

Für Bruno ist Berlin, die Stadt in der er lebt, mehr als nur eine Ansammlung von Stein, Beton, Glas und Metall. Die Stadt hat eine Seele. Doch außer ihm scheint das niemand zu sehen. Keiner achtet auf die Zeichen, die die Stadt gibt. Bis auf Bruno. Und so führt ihn die Stadt eines Tages zu einer wahren Seelengefährtin, die so wie er fühlt und denkt. Doch in einer Woche wird sie Berlin verlassen. Vielleicht sieht Bruno sie nie wieder. Nur seine Stadt kann ihm jetzt noch helfen. Eric Schmitt und Stephan Müller nehmen in ihrem 14minütigen Kurzfilm eine romantische Grundidee und machen sie anhand eines überbordenden Ideenreichtums, origineller Gestaltungsideen und sympathischer Hauptfiguren zu einem einzigartigen filmischen Erlebnis. Die Gedanken von Bruno werden noch im selben Moment durch symbolhafte Darstellungen visualisiert, wie z.B. ein Herz, das von einer Nadel durchbohrt wird, als die Eifersucht von Bruno Besitz ergreift. Jeder Zuschauer findet bestimmte Bilder, die passend einzelne Momente im Leben beschreiben, mal lustig, mal rührend, mal tief bewegend. Ein innovativer, origineller und ganz besonderer Kurzfilm. Dazu eine Ode an die Liebe und an die Stadt, die uns allen täglich Zeichen gibt. Man muss sie nur sehen wollen.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm; Romantikkomödie
Regie:Erik Schmitt
Darsteller:Tino Mewes; Marleen Lohs; Folke Renken
Drehbuch:Stephan Müller; Erik Schmitt
Kamera:Johannes Louis
Schnitt:Erik Schmitt
Musik:Nils Frahm; David Nesselhauf
Länge:14 Minuten
Produktion: DETAiLFILM GmbH
FSK:0
Förderer:FFA; BKM; MBB

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Mit einer überbordenden Fantasie wird hier von den beiden Lieben des Protagonisten Bruno erzählt. Zum einen liebt er die Stadt Berlin, die er nicht nur als Flaneur erkundet, sondern auch als ein durch die vielen Filmtricks der Filmemacher beseelten Ort erlebt. Dessen Genius loci wird etwa als eine Schlange deutlich, die sich ihm auf der Straße in Form von sich windenden Plastikröhren offenbart. Auch sonst ist seine Welt eher von animierten Objekten als von realen Menschen bevölkert. Dies ändert sich, als er eine Seelenverwandte findet, die die gleiche Art von bildnerischer Poesie wie er auslebt, aber als ewig Reisende nicht an einem Ort verwurzelt ist. Von jener doppelten Romanze erzählt Erik Schmitt in immer neu überraschenden, komischen und originellen Trickaufnahmen, bei denen etwa überall in der Stadt Pfeile auftauchen, die Bruno zu seinem ersten Treffen mit seiner späteren Komplizin führen. All diese Effekte dienen der Geschichte, die auch dadurch an Tiefe gewinnt, dass Bruno seine eigene Isolation erkennt und über seine Arroganz, mit der er seine Mitmenschen als ignorant ansieht, selbstkritisch reflektiert. Die Romanze wird ohne Pathos erzählt, und so kann es sich Erik Schmitt sogar leisten, einen Stich in Brunos Herz plastisch darzustellen, ohne dabei je schwülstig zu wirken. NASHORN IM GALOPP ist ein mit viel Liebe zum Medium Film produziertes Meisterwerk – ganz und gar analog gebastelt und dennoch auf der Höhe der Zeit.