Filmplakat: Nashorn

FBW-Pressetext

Liebe überwindet alle Grenzen. Es sei denn, zwei Nashörner verlieben sich und scheitern auf Grund kurzer Arme und viel zu großer Nasen am Überwinden ganz alltäglicher Stolpersteine auf dem Weg zum gemeinsamen Date. In ihrer animierten Liebeskomödie NASHORN nimmt Julia Ocker auf intelligente Weise die Metaebene der zweidimensionalen Welt selbst aufs Korn. Dem Nashorn steht sein Horn bei allem im Weg und selbst ein Türknauf, hinter dem sich die Nashornfrau befindet, scheint unerreichbar. In der flachen Ebene ist es einfach nicht möglich, das Horn in den Raum zu drehen und die Tür zur Liebe zu öffnen. Es ist zum Aufstampfen! Da hilft am Ende nur etwas Erfindertum oder eben rohe Gewalt. Mit NASHORN erschafft Ocker eine ebenso herzlich-romantische wie auch amüsante Kurzfilmgeschichte, in der sich nicht nur Nashörner, sondern sicher auch so manche Elefanten im Porzellanladen wiederfinden können. Und an der schon die jüngsten Kurzfilmfans ihren Spaß haben werden.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kinderfilm; Kurzfilm
Regie:Julia Ocker
Drehbuch:Julia Ocker
Kamera:(Animation) Eliza Plocieniak-Alvarez; Sofiia Melnyk
Schnitt:Julia Ocker
Musik:Christian Heck
Länge:3 Minuten
Produktion: Studio Film Bilder GmbH
Förderer:MFG Baden-Württemberg

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Regisseurin Julia Ocker, bekannt für ihre "Animanimals", präsentiert mit NASHORN einen Kurzfilm, der auf charmante und innovative Weise die Grenzen der 2D-Animation auslotet. In gerade einmal drei Minuten entfaltet sich ein außergewöhnliches Dating-Drama: Zwei Nashörner stehen im Mittelpunkt der Handlung, doch ihre Annäherung wird immer wieder durch ihre riesigen Hörner erschwert. Dieser scheinbar einfache Konflikt wird durch die kreative Nutzung der zweidimensionalen Perspektive erzählerisch erweitert: Die Hörner der Tiere werden nicht nur zu einem visuellen Hindernis, sondern auch zu einem erzählerischen Element, das die Selbstreferenz des gewählten Formats unterstreicht. Hier liegt der besondere Reiz von NASHORN: Die Animation selbst wird zur erzählerischen Logik.
Anders als in anderen Beiträgen der Reihe verzichtet NASHORN dieses Mal auf genderneutrale Figuren und spielt stattdessen mit klassischen Bildern von Weiblichkeit und Männlichkeit. Dabei findet der Film überraschende Lösungen und bleibt gleichzeitig seiner Botschaft treu: Egal wie widrig die Umstände sein mögen, das Wichtigste ist, dass wir zueinander finden.
Die elliptische Erzählweise – angedeutet durch Details wie das zerstörte Haus eines Nashorns – eröffnet vielschichtige Interpretationen und sorgt dafür, dass der Film auch beim wiederholten Ansehen neue Facetten anbietet. Dabei bleibt der Film stets zugänglich, mit einer humorvollen und doch tiefgründigen Note, die ihn sowohl für Kinder als auch Erwachsene geeignet macht.