Nach der Revolution

Kinostart: 30.05.13
2012
Filmplakat: Nach der Revolution

FBW-Pressetext

Es ist der 2. Februar 2011. Auf dem Tahrir-Platz in Kairo greifen Reiter auf Pferden und Kamelen die protestierenden Gegner des Mubarak-Regimes an. Auch Mahmoud ist unter den Reitern, gerät aber in eine Schlägerei und fällt vom Pferd. Gedemütigt und als Verräter geächtet verliert er erst seinen Job und dann alle Hoffnung auf die Zukunft, auch für seine Kinder. Da begegnet er Reem, einer modernen jungen Frau, die sich für die Rechte der Frauen und der ärmeren Bevölkerung einsetzt. Die beiden werden Freunde und kommen sich immer näher. Doch gewisse Dinge dürfen nicht sein, auch wenn eine Gesellschaft den Umsturz wagt. Vor dem Hintergrund der ägyptischen Revolution inszeniert Regisseur Yousry Nasrallah eine Liebesgeschichte zwischen zwei starken Menschen, die in jeder Beziehung ungleich und gefangen sind in dem Konflikt zwischen Tradition und Moderne. Immer wieder durchmischen sich fiktive und dokumentarische Szenen, kommen Themen zur Sprache, die mal sehr persönlich, mal sehr politisch sind. So gelingt ein intensiver Einblick in die Abläufe des Umbruchs in einem Land mit vielen gesellschaftlichen Problemen. Es ist noch ein weiter Weg für Ägypten, hin zu wahrer Freiheit und Demokratie. Mit Filmen wie NACH DER REVOLUTION wird dafür aber ein wichtiges Zeichen gesetzt.

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Yousry Nasrallah
Darsteller:Menna Shalabi; Nahed El Sebay; Bassem Samra; Salah Abdallah
Drehbuch:Omar Shama; Yousry Nasrallah
Kamera:Samir Bahzan
Schnitt:Mona Rabei
Weblinks:; ;
Länge:123 Minuten
Kinostart:30.05.2013
Verleih:Polyband
FSK:12
Bildungseinsatz:;

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Mit seinem Filmwerk NACH DER REVOLUTION ehrt der ägyptische Filmregisseur Yousry Nasrallah die politischen Geschehnisse im Jahre 2011 in seinem Heimatland. Die entscheidenden Szenen des Volksaufstandes um die Freiheit auf dem Tahrir-Platz in Kairo sind mit dokumentarischen und eigens für den Film gedrehten Szenen vermischt eingebracht worden. Dies alles vor dem Hintergrund einer unerfüllten Liebesbeziehung zwischen einem ehemaligen Anhänger von Mubaraks Regime und einer jungen Revolutionärin. Mahmoud ist ein mittelloser Kunstreiter aus Nazlet El-Samann, einem Gebiet vor Kairo in unmittelbarer Nähe der Pyramiden, aus dem die Bewohner wegen Grundstücksspekulationen vertrieben werden sollen. Mit einer großen Mauer werden sie von den Touristen abgeschirmt, von denen sie bisher gut leben konnten. Reem ist eine moderne junge Frau, die in der Werbebranche arbeitet, in einer wohlhabenden Gegend von Kairo wohnt und die sich mit aller Kraft für die Rechte der Frauen in Ägypten einsetzt. Die Verbindung der beiden Protagonisten und ihr Umfeld deckt nicht nur das sehr unterschiedliche Spektrum der Bevölkerung Ägyptens ab, sondern zeigt auch die unterschiedlichen sozialen, politischen und religiösen Strömungen auf.
Das ist mit einer guten Kamera und einer dramaturgisch präzis vorgezeichneten Montage mit Einbeziehung der Dokumentarteile filmisch und inszenatorisch gelungen.
Insgesamt ein wertvoller, aufklärender und wichtiger Film mit einer Botschaft für Ägypten und die Welt. Dies in einer Gegenwart, in der es auf schicksalsträchtige Weise schon heißen muss: Nach der Revolution ist vor der Revolution!