Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Der kurzsichtige, schwerfällige und begriffsstutzige Millionär Mr. Magoo ist nicht gerade die eleganteste Comicfigur der Welt. Unter der Hand des Hongkong-Action-Regisseurs Stanley Tong erwacht sie zu einem turbulenten Leben. Leslie Nielsen stolpert, schlittert und tapst als Mr. Magoo durch ein turbulentes Filmspektakel, das an Aufwand, Schaureizen und Verfolgungsjagden den Vergleich mit James-Bond-Filmen nicht scheuen muß. Die wilde Jagd nach dem gestohlenen Riesen-Rubin "Stern von Kuristan" gewinnt teilweise rasantes Tempo, bietet viele Slapstick-Einlagen und teilweise sehr komische Szenen - wie etwa die verwegene Operninszenierung. Hier hat einer der wichtigsten und ausdrucksstärksten Hauptdarsteller, Mr. Magoos Riesenmops, einen besonders festlichen Auftritt: nämlich im Frack. Als Ausflug in den Seriositätsbereich muß der Opernabstecher genügen, den Tiefgang sucht der Film sonst nicht. Freilich lassen sich die gelungene Cartoon-Rahmenhandlung wie auch die in Jackie-Chan-Manier unter dem Abspann rollenden "verunglückten" Einstellungen durchaus medienkritisch deuten.