Mr. Jones

Kinostart: 26.05.94
1993
Filmplakat: Mr. Jones

Kurzbeschreibung

Porträt eines manisch-depressiven Mannes, dessen Stimmung zwischen Euphorie und Depression schwankt, und seine Beziehung zu einer Ärztin, die ihren Job für ihn opfert.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama; Romanze
Regie:Mike Figgis
Darsteller:Anne Bancroft; Richard Gere; Delroy Lindo; Tom Irwin; Lena Olin
Drehbuch:Eric Roth; Michael Christopher
Kamera:Juan Ruiz Anchia
Schnitt:Tom Rolf
Musik:Maurice Jarre
Länge:114 Minuten
Kinostart:26.05.1994
Verleih:Columbia
Produktion: TriStar Pictures, Inc., Burbank, Calif., TriStar Pictures;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Eine gut und durchgängig erzählte Geschichte, deren Botschaft ist: helfen kann man nur, wenn man es nicht nur sagt, sondern es auch tatsächlich tut.
Die darstellerische Leistung von Richard Gere ist überzeugend, ebenso wie das geschilderte Dilemma der Psychiater, die den Menschen
strikt vom Patienten getrennt zu halten haben und Tabugrenzen nicht überschreiten dürfen. Spannend ist dieser Film aber auch, weil er zeigt, dass der Kranke nur gerettet werden kann, wenn man ihn nicht nur therapiert, sondern auch persönlich hilft.
Zu bewundern ist wieder einmal ein Film über Behinderte, in dem beeindruckend ist, wie gut und sicher das Phänomen des Manisch-Depressiven dargestellt wird. Die Euphorie vermag Gere ebenso darzustellen, wie die tiefe Depression. Dabei bleibt lange Zeit offen, was der Kranke eigentlich sucht, nämlich Hinwendung und Zutrauen. Menschen, sie ihn enttäuscht haben, sind für ihn tot. Sie sind gleichzeitig allgemeine Metapher für unser Verhalten, denn keiner kümmert sich um den behinderten kranken Nachbarn. Man weist ihn ein, stellt ihn sicher - mehr nicht.
Am Schluss des Films weiß man, dass die Diagnose schon sehr früh gestellt wurde, dass man sie als Zuschauer aber selber gar nicht glauben wollte. Erstaunlich genau geschildert ist die analytische Strecke von Station zu Station der Erkrankung.
Hervorgehoben wird die Symbolsprache in diesem Film, wenn etwa der Arbeitskamerad sich hoch oben auf dem Dach anseilt, weil er nur aus der Sicherheit der eigenen Existenz heraus helfen kann. Anerkannt wird auch die Sensibilität, mit der die Berührung von Händen und Körper in diesem Film inszeniert wird.