Movie Days

Kinostart: 09.02.95
1993
Filmplakat: Movie Days

Kurzbeschreibung

Autobiografische, nostalgische Erinnerungen an die frühen 60er Jahre in Island und an jene Zeit im Leben eines Jungen, die durch das Kino, den Gegensatz zwischen Stadt und Land und den Tod des Vaters geprägt wurde.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama
Regie:Fridrik Thor Fridriksson
Darsteller:Otto Sander; Orvar Jens Arnarsson; Orri Helgason; Rurik Haraldsson; Sigrun Hjalmtysdottir; Asta Esper Andersen; Jón Sigurbjörnsson
Drehbuch:Einar Már Gudmundsson
Kamera:Ari Kristinsson
Schnitt:Steingrimur Karlsson
Musik:Hilmar Örn Hilmarsson
Länge:86 Minuten
Kinostart:09.02.1995
Verleih:Nil Film Art & Entertainment;
Produktion: Icelandic Film Corporation, Icelandic Film Corporation, Reykjavik Rommel, Peter, Filmproductions, Berlin/Zentropa Entertainments, Kopenhagen
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Dieser Film, der die Erlebnisse eines 10jährigen Isländers in den sechziger Jahren schildert, hat dem Bewertungsausschuss außerordentlich gefallen. Die Liebe zum Detail macht Spaß. Gleichzeitig zeigt dieser Film, wie Skandinavier mit kleinen Themen umgehen können.

Es ist ein Film, der zwischen Stadt und Land spielt, in der Stadt, wo man das Kino braucht und den Fußball hat, und dem Land, wo man es mit Dämonen und Trollen zu tun hat. Dabei ist dieser Film nicht unkritisch dem Kino gegenüber, wenn man nur an die Zitate aus dem Film „Die letzten 10 Tage Hitlers“ und „Die kriechenden Hände“ denkt. Es war das Kino Anfang der 60er Jahre, das zumindest in Island von amerikanischen B-Pictures beherrscht wurde. In diesem Film überholt die Realität die damaligen Film-Bilder, beispielsweise wenn man nur an den Jubel der Kinder bei der Vorführung eines Western denkt.

Wohltuend ist, wie sowohl die Erwachsenen im Film als auch der Filmemacher selber mit dem 10jährigen umgehen, der eine wirkliche Entdeckung ist. Es wird deutlich, über welche Souveränität das Kind verfügt. Seine Mutter ist eine richtig normale Frau, und auch alle übrigen Darsteller und Typen sind aus dem vollen Leben gegriffen.

Die Kamera schweigt in der Schönheit und Kargheit isländischer Landschaften, die mit dem verschiedenfarbigen Himmel und den Wolken eine Einheit bilden. Der Schnitt folgt dem Rhythmus des Films. Die Musik wird von den Liedern der Singgesellschaft geprägt.