Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
In den 1960er Jahren galten sowohl der Weltraum wie auch die Tiefsee als die „final frontiers“, und in „MOONJUMP wird das kosmische Vakuum mit dem Wasser vertauscht. Die Protagonistin ist ein junges Mädchen, das davon träumt, als Astronautin einen Raumflug zu machen. Sie bedient handgemalte Armaturen und im Off antworten darauf die für Raketenstarts typischen Funkansagen, die schließlich in einem Countdown münden. In ihrer Traumwelt trägt die Heldin des Films einen Raumanzug, aber schnell wird erkennbar, dass sie sich in einem nächtlich verlassenen Schwimmbad statt an einer Abschussbase befindet. So ist ihr Start dann auch ein Sprung vom Schwimmbrett ins Becken, und statt in der Schwerelosigkeit zu schweben, taucht sie ähnlich befreit im Wasser. Luftblasen leuchten da wie Sterne und der Raum scheint sich in die Unendlichkeit zu weiten. Der Regisseur Lasse Holdhus und der Kameramann Alex Brack, arbeiten hier mit einer surrealen Ironie. Sie nutzen den Fundus an bekannten Bildern von Raumstarts und Raumflügen und versuchen sich diesen Eindrücken mit den Mitteln, die ihnen in einem Schwimmbad zur Verfügung stehen, anzunähern. Das ist visuell sehr einfallsreich und reizvoll umgesetzt, vor allem gelingt es den beiden aber, die Sehnsucht ihrer Filmheldin mit einer liebevollen Zärtlichkeit spürbar werden zu lassen.