Moderat – The Last Days

Filmplakat: Moderat – The Last Days

FBW-Pressetext

Das Auf und Ab im Musikgeschäft verlangt selbst von gestandenen Musikern in der Szene viel ab. Genau hier setzt MODERAT – THE LAST DAYS an und porträtiert die Berliner Supergroup „Moderat“, die sich 2017 für zunächst unbestimmte Dauer eine Auszeit nimmt. Im Fokus stehen dabei die drei Bandmitglieder, die sich in Interviews gegenseitig beschreiben. Statt klassischer Intervieweinstellungen verzichten die Filmschaffenden Alexandre Powelz und Elisa Mishto aber darauf, die Bandmitglieder bei ihren Aussagen ins Bild zu setzen. Stattdessen offenbart sich ein psychologisches Audiogramm vor langsam aus dem Nebel tretenden Porträtaufnahmen in reduziertem Schwarz-Weiß. Vor allem Fans der Band erhalten so einen unverstellten Einblick hinter die Bühnenfassade, in die sympathische Gedankenwelt der fast schon scheuen Musiker und werden letztendlich auch noch mit einer Aufzeichnung des Abschlusskonzerts belohnt. Eine Hommage an die Elektronische Musik und die Menschen, die dieser Leben einhauchen.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm; Kurzfilm
Regie:Alexandre Powelz; Elisa Mishto
Drehbuch:Alexandre Powelz; Elisa Mishto
Kamera:Timon Schäppi
Schnitt:Robert Stuprich
Musik:Moderat
Länge:21 Minuten
Produktion: Embassy of Dreams Filmproduktion GmbH

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die dreiköpfige Band Moderat ist auf Welttournee, in dem Wissen, dass sie bald eine künstlerische Pause einlegen werden. Doch statt die letzten gemeinsamen Tage filmisch abzufeiern oder sich an möglichen Konflikten zu weiden, werden getrennte Interviews geführt. Dies machen die Tafeln zum Beginn des Filmes klar.

Immer fokussiert auf eine Person, beginnen die Gedanken der anderen zu kreisen, das Bild bleibt dabei leer. Erst nach und nach legen Tropfen ästhetische Schwarz-Weiß-Aufnahmen des beschriebenen Bandmitgliedes frei. Zwischen den Episoden gibt es kleine Einblicke in den Tour-Alltag, die Auftritte, das begeisterte Publikum. Im Kontrast dazu drehen sich die Gespräche vielmehr um das Innere, Gefühle und Ängste. Es entsteht das kaleidoskopartige Bild einer tiefen Verbundenheit. Die Unterscheide in der inneren und äußeren Wahrnehmung zeichnen ein sensibles Bild der Männergruppe, das in einem längeren Ausschnitt aus einem Live-Auftritt mündet.

So ästhetisch und sympathisch dieses Künstlerporträt daher kommt, so unklar ist, an wen es sich außerhalb der Fangemeinde von Moderat richtet.

In Abwägung aller Argumente vergibt die Jury gerne das Prädikat WERTVOLL.