Mit sechzehn bin ich weg

FBW-Pressetext

Erschreckend nah an der Realität empfand die FBW-Jury die kleine, tragische Geschichte. Mit sparsam gesetzten Dialogen und einer hervorragenden Hauptdarstellerin wird die Story einer Scheidung und eines darauffolgenden schwierigen Neuanfangs gezeigt: einfühlsam, sensibel, mit angenehm langsamem Rhythmus und auf das Wesentliche reduziert. Die Schluss-Szene - dunkel und unheilvoll - überzeugt endgültig von der filmischen und erzählerischen Qualität dieses Kurzfilms.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Kurzfilm
Regie:Mark Monheim
Darsteller:Lucie Hollmann; Anke Schwiekowski; Johannes Schulz; Aljosha Horvat
Drehbuch:Martin Rehbock; Mark Monheim
Länge:31 Minuten
Verleih:Imbissfilm Filmverleih
Produktion: Imbissfilm Michael Stehle / Martin Rehbock GbR
FSK:12
Förderer:FFF Bayern

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Jenny ist fünfzehn und gerade von Berlin nach München gezogen. Zusammen mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder lebt sie in einer anonymen Siedlung. Jenny hat keinen Bock, sie zieht sich zurück, hört lieber Musik, als mit ihren Klassenkameraden zu reden. Mutter und Bruder strengen sie an, der Vater ist zurück geblieben, sie fühlt sich schlecht, wenn er anruft.

Der Film charakterisiert seine Hauptdarstellerin perfekt. Mit sparsamen Mitteln entsteht ein starkes Stimmungsbild; die Handlung wirkt plausibel. Ohne Klischees wird erzählt, wie die Normalität ins absolute Grauen umschlägt. Dabei ist die Inszenierung klug und ausgewogen, die Darstellerin der Jenny zeigt eine überzeugende Präsenz. In keiner Szene überlagert der Dialog die Bilder. Sie sprechen zusammen mit der wirkungsvoll eingesetzten Musik für sich. Die Schluss-Szene, dunkel und unheilvoll überzeugt endgültig von der filmischen und erzählerischen Qualität dieses Kurzfilms.

Während die Mehrheit der FBW-Jury vom Drehbuch und der Inszenierung des Films überzeugt war, wurde auch die Meinung vertreten, dass ein derart drastischer Schluss nicht erforderlich sei, um dem Film zur Wirkung zu verhelfen. Dieser Kritik schloss sich die Mehrheit nicht an, sondern hielt den gewählten Schluss für dramaturgisch klug und dem Film angemessen.