Mississippi - Fluß der Hoffnung

Kinostart: 15.02.96
1995
Filmplakat: Mississippi - Fluß der Hoffnung

Kurzbeschreibung

Ein nach einer Blutinfusion an Aids leidender 11jähriger, der isoliert lebt, schließt Freundschaft mit einem Nachbarsjungen und beide beschließen, auf eigene Faust einen Wunderheiler in New Orleans zu suchen.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama
Regie:Peter Horton
Darsteller:Brad Renfro; Annabella Sciorra; Bruce Davison; Joseph Mazzello; Diana Scarwid
Drehbuch:Robert Kuhn
Kamera:Andrew Dintenfass
Schnitt:Anthony Sherin
Musik:Dave Grusin
Weblinks:;
Länge:98 Minuten
Kinostart:15.02.1996
Verleih:Highlight Filmverleih
Produktion: Island Pictures, Inc., Los Angeles, Calif., Island Pictures; Universal Pictures;
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Vor dem Hintergrund der Krankheit Aids entfaltet der Film ein Plädoyer für mehr Liebe und Verständnis im Umgang mit den Erkrankten. Der Film bekennt sich zu großen Emotionen, ohne in die Gefahr der Rührseligkeit oder der Mystifikation der Seuche zu geraten. In differenziert gesetzter Dramaturgie entwickelt sich eine Freundschaft zwischen zwei Nachbarskindern. Ihre Lebensumstände als Söhne alleinerziehender Mütter und ihre Gefühlswelten im Kampf mit der Einsamkeit werden durch treffend charakterisierende Dialoge und in behutsam schönen Bildern beschrieben. Spannungsbögen entstehen durch ihre gemeinsamen, findungsreichen Versuche, die Krankheit des Jüngeren zu besiegen. Dies kulminiert nicht in hektischer Aktivität, sondern findet seinen Höhepunkt in einer Flußfahrt, auf der Suche nach einem Wundermittel.

Das Regionalkolorit der Mississippi-Landschaft wirkt nicht folkloristisch, sondern verleiht der Geschichte eine zusätzliche Dimension (der Fluß als Metapher).
Sparsam und auf das Wesentliche reduziert ist die filmische Gestaltung; sie ordnet sich ganz der Entwicklung der Personen und ihrer Geschichte unter. Außerordentlich beeindruckend agieren die beiden Jungen zwischen spielerischer Unbekümmertheit, Lebenslust und einer wachsenden Akzeptanz der Krankheit und des Todes. Die unterschiedlich gezeichneten Rollen der Mütter wirken glaubwürdig. Durch äußerst geschick konstruierte Erzählstrukturen, die Überzeichnungen und symbolhafte Elemente zulassen, aber immer wieder auch auffangen, wird über das Schicksal des aidskranken Kindes hinaus auf ein allgemein menschliches Thema verwiesen.