Meine teuflisch gute Freundin

Kinostart: 28.06.18
VÖ-Datum: 04.12.18
2018
Filmplakat: Meine teuflisch gute Freundin

FBW-Pressetext

Spritzig inszenierte und grandios gespielte Komödie über die Tochter des Teufels, die von ihrem Vater den Auftrag erhält, einen aufrichtig netten Menschen dazu zu bringen, richtig böse zu sein.

Als Tochter des Teufels ist das Leben für Lilith alles andere als der Himmel auf Erden. Vor allem, weil sie von ihrem Vater in einem verlassenen Bankenturm wie in einem goldenen Käfig gehalten wird. Dabei wünscht sich Lilith nichts sehnlicher als endlich auf die Erde zu reisen, um dort möglichst viel Gemeines anzurichten. Also schlägt ihr Vater ihr einen Deal vor: Sie darf für eine Woche auf die Erde und muss versuchen, einen Menschen dazu zu bringen, etwas Böses zu tun. Sollte sie es schaffen, darf Lilith bleiben. Sollte sie versagen, entscheidet der Teufel über ihr weiteres Schicksal. Einen Haken hat die Sache noch: Ihr Vater hat den „Probemenschen“ ausgesucht. Es ist Greta – und sie ist wahrscheinlich der netteste Mensch überhaupt, der dazu noch in der nettesten Familie überhaupt lebt. Für Lilith eine teuflische Herausforderung, die sie wesentlich schneller meistern könnte, wenn da nicht auch noch die Liebe wäre, die ihr Leben komplett durcheinanderwirbelt. In Marco Petrys neuem Film MEINE TEUFLISCH GUTE FREUNDIN, der auf dem Jugendroman „How to be really bad“ von Hortense Ullrich basiert, stellen die jungen Hauptdarsteller unter Beweis, wie frisch, inspiriert und unterhaltsam deutsches Kino für die jugendliche Zielgruppe sein kann. Janina Fautz als naiv unschuldige und grundgute Greta ist komisch und anrührend zugleich und damit genau der passende Gegenpart zu Emma Bading, die als durchtrieben kaltschnäuzige Lilith ihre Rolle einfach umwerfend spielt und, je länger die Geschichte dauert, immer facettenreicher auch die verschiedenen Gefühlslagen von Lilith darstellen kann. Denn hinter der rauen und teuflisch kalten Schale steckt auch bei Lilith ein empfindsamer Kern. Auch in den Nebenrollen können die Jungdarsteller wie Emilio Sakraya oder Ludwig Simon überzeugen. Der Film stellt klar die Jugendlichen in den Vordergrund, wobei Eltern und Lehrern ganz wunderbare Nebenrollen zukommen, die allen voran Samuel Finzi, Alwara Höfels, Oliver Korittke oder Axel Stein mit großem Spaß ausfüllen. Die Dialoge sind pointiert und rasant und besitzen, genau wie die Montage, ein perfektes Timing. Und der stimmige Soundtrack tut ein Übriges, um Marco Petrys Komödie zu einem teuflisch guten Kinospaß abzurunden.

Filminfos

Gattung:Jugendfilm; Komödie; Spielfilm
Regie:Marco Petry
Darsteller:Emma Bading; Janina Fautz; Emilio Sakraya; Ludwig Simon; Samuel Finzi; Alwara Höfels; Oliver Korittke; Johann von Bülow; Axel Stein; Joyce Ilg
Drehbuch:Marco Petry; Rochus Hahn
Buchvorlage:Hortense Ullrich
Kamera:Stephan Schuh
Schnitt:Martin Wolf
Musik:Paul Eisenach
Jugend Filmjury:Lesen Sie auch, was die Jugend Filmjury zu diesem Film sagt...
Länge:100 Minuten
Kinostart:28.06.2018
VÖ-Datum:04.12.2018
Verleih:Wild Bunch Germany
Produktion: Tempest Film Produktion und Verleih , Senator Film Köln;
FSK:6
Förderer:MBB; FFF Bayern; Nordmedia; DFFF; Film- und Medienstiftung NRW

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Welch eine originelle Geschichte: Lilith ist die Tochter des Teufels und lebt in der Hölle. Doch eigentlich ist sie ein ganz normaler Teenager. So, wie halt Mädchen in ihrem Alter sind. Sie hat aber ein großes Problem: Papa Teufel hält sie in ihrem luxuriösen Zuhause wie eine Gefangene mit Privatlehrer, der ihr die Grundlagen des Böseseins beibringen soll. Längst möchte sie raus in die Welt und zeigen, wie böse sie sein kann, vor allem auch, um aus der Überwachung ihres Papas zu entkommen. Und so gehen Vater und Tochter eine Wette ein: Gelingt es ihr, innerhalb einer Woche einen guten Menschen zum Bösen zu verführen, darf sie in der Welt bleiben. Ansonsten muss sie zurück in Papas Hölle. Klar, dass Papa Teufel eine Unterkunft der besonderen Art für sie ausgewählt hat: Bei den Birnsteins im beschaulichen Ort Birkenbrunn handelt es sich um eine nur Herzlichkeit ausstrahlende und jedem Bösen fremde Familie. Und so kommt es, wie es kommen muss: Langsam nimmt das Gute in der Familie Besitz von Lilith und ihr teuflisches Auftreten in der Schule verändert sich auch mehr und mehr – schließlich gibt es da auch das junge männliche Geschlecht…
Ein schönes Drehbuch mit guten und pfiffigen Dialogen war die beste Grundlage für einen sehr originellen und unterhaltsamen Film, der flott inszeniert wurde und vom prächtigen Spiel vor allem der jungen Protagonisten lebt. Emma Bading spielt hinreißend temporeich und sehr überzeugend in Sprache und Mimik des Teufels Töchterlein. Janina Fautz spielt wunderbar das vom Teufel auserwählte „Opfer“ Greta, das schließlich zur besten Freundin Liliths wird und damit doch das Gute über das Böse siegen lässt. Gut gewählt auch die Positionen und das überzeugende Spiel der Mitschüler, Lehrer und der weiteren Mitglieder der Gastfamilie von Lilith. Das gilt vor allem für Alwara Höfels, Oliver Korritke und Ludwig Simon, für den Lilith buchstäblich entflammt. Und natürlich auch für Samuel Finzi als Papa Teufel.
Eine gute Kamera, die passende musikalische Begleitung sowie das perfekte Set-Design mit einer schönen Ausstattung und Kostümen gehören zu den weiteren handwerklichen Leistungen eines Filmes, der nicht nur einem jugendlichen Publikum viel Spaß bereiten wird.