Mein Vater schläft

Filmplakat: Mein Vater schläft

Kurzbeschreibung

Sommer. Ein halber, fast zufälliger Tag aus dem Leben des 10-jährigen Mika, der mit seiner Familie auf dem Land in ärmlichen Verhältnissen lebt. Der Vater ist schwer krank und kann sich nicht mehr um die anfallenden Aufgaben auf dem Hof kümmern. Mit Neid blickt der Junge immer wieder auf seine sechsjährige Schwester, die den Hof als ihren Spielplatz begreift, und lässt sich von ihr von seiner Arbeit abhalten.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Kurzfilm
Regie:Grzegorz Muskala
Darsteller:Maximilian Kirchner; Denise Manicke; Heidi Köhler; Vitus Zeplichal
Drehbuch:Grzegorz Muskala
Kamera:Raphael Beinder
Länge:14 Minuten
Verleih:DFFB
Produktion: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin GmbH (DFFB)
FSK:6
Förderer:dffb

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein Junge von etwa elf Jahren versucht im Dämmerlicht eines Stalls ein Kaninchen zu erschlagen, wird aber vom Geschrei und Gelächter der kleineren Schwester bei diesem Vorhaben gestört. Wir erleben diesen Jungen beim Spiel, bei der Arbeit und am Ende dann doch als den Schlächter des Kaninchens.

Die bedrückende Atmosphäre von Armut und sozialem Abstieg, von lauernder Gewaltbereitschaft und einer schwelenden Gefahr vor der Kulisse eines Bauernhofs irgendwo in Deutschland wird noch verstärkt durch die Szenen mit der abgehärmten, fast verstummten Mutter und dem Vater, der schwer krank ist, aber dessen Präsenz noch immer seinen langen Schatten über das Leben der anderen Familienmitglieder wirft.

Der Junge - sehr überzeugend von Maximilian Kirchner gespielt - wird neben diesem Vater zum Zentrum der Handlung, dem Alter nach noch ein Kind, aber mit alltäglichen Aufgaben überfordert, die durch die Krankheit des Vaters verursacht werden und die nicht seinem biologischen Alter entsprechen. Er ist der Mann auf dem Hof und dennoch ein Kind, das aber eine seltsame Mischung aus Brutalität und Unsicherheit verströmt.

Dieses Porträt einer Familie - inszeniert vor der flirrenden, emotional aufgeladenen Atmosphäre eines heißen Sommers - wirkt beklemmend und doch fesselnd, ist eine Momentaufnahme aus dem Leben eines Jungen, der auf der Schwelle steht zum Erwachsenwerden und dessen Weg schon vorgezeichnet zu sein scheint.