Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Ein Stimmungslied aus dem Jahr 1930 Kindern im Vorschulalter nahezubringen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Meike Fehre und Sabine Dully meistern sie in ihrem kleinen Animationsfilm, in dem Opa Günter seinem Enkel Charlie das titelgebende Lied vorsingt und dessen Inhalt dann in kurzen, lustigen Bildfolgen illustriert wird. Günter und Charlie sind Elefanten und als Sympathieträger für kleine Kinder einfach, aber effektiv gestaltet. Während in den anderen Kurzfilmen der Serie die Lieder im Vordergrund standen, hat MEIN BRUDER MACHT BEIM TONFILM DIE GERÄUSCHE noch eine zweite Ebene, denn hier muss dem jungen Publikum, das Filme im traditionellen Sinne nicht kennen dürfte, diese inzwischen fast ausgestorbene Kulturtechnik der Filmvorführung nahegebracht werden. So gibt es im Film einen Projektor und eine Leinwand, auf der ein kleiner Film im Film projiziert wird, und in diesem werden jeweils die Filmszenen gezeigt, die Günters Bruder Karl Heinz dem Liedtext folgend vertont. So lässt er etwa bei einer Explosion eine aufgeblasene Papiertüte platzen. Die Aha-Affekte dürften bei den Kindern zahlreich sein, und viele werden sich mit Fragen zu dem Gesehenen auch an ihre Eltern wenden. So wird hier die Neugierde der Kinder geweckt. Die liebevolle Animation und das Konzept sind ebenfalls stimmig, und so zeichnet die Jury den Film mit dem Prädikat „wertvoll“ aus.