Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Kaum zu glauben, daß die zehnjährige Hauptdarstellerin (Maria Ehrich als Marietta) zum ersten Mal vor der Kamera steht. Das spricht für ihr Talent, wie aber auch für die behutsame Regieleistung von Peter Timm, der hier eine interessante und pfiffige Idee in einen gelungenen, familientauglichen Film umsetzt. Das Märchen vom Wunschstein, der nur den wirklich größten Herzenswunsch erfüllt, wird in vielen Verästelungen erzählt und wohltuend ist, daß die Konflikte ernsthaft ausgetragen und die Wandlungen glaubhaft werden. Zum Beispiel der Konflikt zwischen den Geschwistern oder die Probleme der etwas verbitterten Großmutter (eine Paraderolle für Irm Hermann). Etwas überdreht wirkt Ingolf Lück als Werbefilmregisseur, auch die Verfolgungsjagd durch das malerische Erfurt wird zum vorhersehbaren Slapstick. Die Musik wirkt teilweise etwas aufgesetzt. Dafür aber gibt es viele schöne Szenen, etwa der Blick hinter die Filmkulissen oder die Szene auf dem Sofa, als der entzückende weiße Zwergschnauzer als Werbestar im Fernsehen erscheint.