Megamind
FBW-Pressetext
Wenn es nach Megamind geht, dann würde die ganze Welt ihm gehören. Doch das ist leider nicht möglich, denn er als selbsterklärte Verkörperung des Bösen hat einen gewaltigen Gegenspieler: Metroman, der Beschützer des Guten, Held von Metrocity und ewiger Gewinner im gegenseitigen Kräftemessen. Eines Tages jedoch ist es soweit: Der Kampf scheint entschieden, der Gegner ausgeschaltet. Alles schön und gut, doch Megamind stellt fest, dass es ganz schön langweilig ist als Ying ohne Yang. Manchmal kann das Böse auch das Gute werden. Und umgekehrt. Ein 3D-Held, der gar nicht gut sein will und uns dennoch von Herzen berührt. Die pfiffigen Dialoge funktionieren auch in der Synchronisation durch das Dreiergespann Bastian Pastewka, Oliver Kalkofe und Oliver Welke, sodass ein Gag dem anderen folgt - im Sekundentakt. Der rockige Soundtrack unterstützt die positive Stimmung des Films, die spektakuläre Animation und die bissig-witzige Story sorgen für jede Menge Spaß für Groß und Klein. Um die Worte von Megamind zu benutzen: „Let’s fetz“!Filminfos
Gattung: | Animationsfilm; Kinderfilm |
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Regie: | Tom McGrath |
Drehbuch: | Alan J. Schoolscraft; Brent Simons |
Weblinks: | ; |
Länge: | 96 Minuten |
Kinostart: | 02.12.2010 |
Verleih: | Paramount |
Produktion: | DreamWorks Animation |
FSK: | 6 |
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Jury-Begründung
Was wäre, wenn die Trennungslinie zwischen gut und böse, zwischen gutem Helden und hinterhältigem Gegenspieler nicht so eindeutig verlaufen würde, wie sie in Superheldenfilmen in der Regel gezogen wird? Wo liegt dann die Grenze zwischen gut und böse, gibt es überhaupt dieses Absolute in der Zuordnung oder sollte man die eigenen (Vor-)Urteile nicht immer wieder hinterfragen und neu bewerten?Dieses für einen US-amerikanischen Unterhaltungsfilm ungewöhnlich anspruchsvolle moralische Konzept kommt auf sehr unterhaltsame und generationsübergreifend verständliche Weise daher. Schnell ist auch dem letzten Zuschauer klar, dass hier nicht der strahlende Held Metroman im Mittelpunkt steht und dass auch der böse Gegenspieler Megamind noch so manche physische wie psychische Wandlung durchmachen muss. Leider ist das Geplänkel zwischen den beiden Gegenspielern anfangs etwas ermüdend geraten, da helfen auch die vor allem für erwachsene Zuschauer gekonnten Dialoge nicht drüber hinweg. Im zweiten Teil steigert sich der Film jedoch, die Pointierungen gelingen immer besser und man beginnt sich für die Entwicklung der Geschichte und der Figuren zu interessieren. Und jetzt wird die gesamte Story fintenreicher, wunderbare Einfälle kommen dazu wie Metroman, der sich heimlich ins Privatleben verabschiedet hat und jetzt lieber als schlechter Rocksänger glücklich ist, statt als ewiger Held amtsmüde seinen Job nur noch abzureißen. Oder ein völlig aus dem Ruder laufender Ersatzsuperheld, Titan, der nicht einmal im Stande ist, seinen eigenen Namen richtig zu schreiben.
Unangenehm fielen dem Ausschuss jedoch zwei Aspekte auf, die bei der Bewertung ins Gewicht fielen. Zum einen ist es die doch sehr hohe Zerstörungswut, bei der zwar keine Menschen sterben, einzelne Sequenzen für Kinder unter acht Jahren jedoch grenzwertig sein können. Schwieriger wurde allerdings das totalitäre Grundkonstrukt bewertet, nach dem das gesamte Sozialgefüge der Stadt funktioniert. Immer muss es einen einzelnen Führer geben, dem die Bewohner zujubeln können und ohne den sie sich hilflos und schwach fühlen. Hier wäre ein demokratischeres Sozialgefüge wünschenswert gewesen.
Die Erteilung des Prädikates wertvoll ist vor allem durch die vielfältige altersgerechte Ansprache gerechtfertigt, die oft angestrebt wird, aber selten so überzeugend gelingt, und die ernsthafte Auseinandersetzungen mit der Frage nach gut und böse, sogar unter Einbezug von optischen Anklängen an 9/11. Megamind zählt nicht zu den Meisterwerken aktueller CGI-Produktionen, aber ohne Frage zu den herausragenden Werken, das auch nach Vorführende in den Köpfen der großen und kleinen, jungen und älteren Zuschauer hängen bleiben wird.