Masquerade - Ein tödliches Spiel

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Ausschuss war sich einig, dass dies kein Meisterwerk ist, wohl aber ein solide inszenierter und spannender Kriminalfilm. Die Rollen sind gut besetzt, aber nicht immer überzeugend gespielt, eine positive Ausnahme bildet nur die hervorragende Hauptdarstellerin; die Ausstattung, recht aufwendig, bleibt dennoch oft unwichtige Staffage; die Aufnahmen allerdings tragen samt der Montage in vielen Fällen zur Intensivierung der Spannung und der Atmosphäre erheblich bei; demgegenüber wird die Musik konventionell verwendet. Von der Dramaturgie - mag es nun am Drehbuch oder an der Regie liegen - wird manche Gelegenheit, die Charaktere, ihre Intentionen und Empfindungen zu verdeutlichen, zugunsten der spannenden Handlung verschenkt.

Seine Bedeutung erhält der Film vor allem aus zwei inhaltlichen Aspekten. Denn während die Aufmerksamkeit des Betrachters auf den üblichen einen und großen Schurken gerichtet ist, erweist sich nach und nach, dass Hinterlist und Tücke, Bereicherungs- und Mordabsicht viel weiter reichen, als man ahnt. Und während die im Mittelpunkt stehende junge Frau eigentlich durch die Familien- und durch die eigene Lebensgeschichte gefeit sein sollte gegen die Lügengespinste, die sie umgarnen, rennt sie - wiederum aufgrund der gleichen Erfahrungen - doch in die meisten der für sie aufgestellten Fallen. Diese Gegenüberstellung von unschuldiger Verletzlichkeit auf der einen und durchtriebener Abgefeimtheit auf der anderen Seite verleiht dem Film im Genre des Kriminalfilms weiterreichende Bedeutung, auch wenn die Realisation dieses Konzepts, wie angedeutet, nicht durchgehend gelungen ist.