Masken
Kurzbeschreibung
Ein eitler, selbstherrlicher,allseits beliebter TV-Showmaster will sich von einem ehrgeizigen Journalisten seine "Autobiographie" verfassen lassen. Diesem gelingt es, dem Arrivierten und seiner Dienerklique die Masken herunterzureißen.Filminfos
Gattung: | Spielfilm |
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Regie: | Claude Chabrol |
Darsteller: | Philippe Noiret; Robin Renucci; Bernadette Lafont |
Drehbuch: | Claude Chabrol; Odile Barski |
Kamera: | Jean Rabier |
Schnitt: | Monique Fardoulis |
Musik: | Matthieu Chabrol |
Länge: | 100 Minuten |
Produktion: | |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
In Chabrols “Masken“ geht es um die Mehrgesichtigkeit des Menschen, der eine nach außen gerichtete Rolle spielt und in seinem “abgeschirmten“ privaten Lebensfeld ganz anderen Neigungen nachgeht oder auch psychischen Zwängen unterliegt. Ein erfolgreicher Fernseh-Showmaster, nicht zuletzt vom älteren Publikum als einfühlsamer, aufrichtig wirkender Vermittler neuen Lebensglücks geschätzt, nimmt einen ambitionierten Journalisten, der seine Biographie schreiben soll, mit auf seinen Landsitz. Dort herrscht er als stil bewusster Lebemann, aufmerksam umgeben von einer Sekretärin ( die aber natürlich eine andere Rolle hat, von einer Masseuse und Wahrsagerin nebst Ehemann, der zugleich als kundiger Mundschenk beeindruckt, von einem “stummen“ Chauffeur und Koch, vor allem aber von seiner Patentochter Catherine, deren missbrauchtes Waisenschicksal schließlich dieses gesamte Hausensemble als von Grund auf kriminell entlarven soll – wie Maske um Maske das wahre Gesicht der verschiedenen “Situationspartner“ freigegeben werden muss, wird in hintergründigen, meisterlich ironischen Entwicklungsschritten inszeniert. Jede Situation fesselt, ist spannend. Schauspielerführung, die dialektische Sprache der Räume wie der Landschaft, Kamera und Ton führen zu einer sinnlichen Verdichtung, die nur bei höchster – eben professioneller – Meisterschaft möglich wird.Chabrol lässt diesen Film brillant in letzte Einstellungen münden, in denen der seiner Maske beraubt Liebling des älteren Publikums “live“ seine eigene Schlussvorstellung bekommt – als Überführter und Geständiger, der sich seine Maske selbst abnimmt.